Zahlungsdienstleister im Onlinehandel – Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Check-Out

Frau steht mit Regenschirm am Geldautomaten
Quelle: dotSource

Schickes Restaurant, leckeres Essen, guter Wein – klingt nach einem rundum gelungenen Abend. Bis es am Ende an die Bezahlung geht: Das Kartenlesegerät streikt. Und nun? Muss man bei strömendem Regen zur nächsten Bank laufen, da man nicht genügend Bargeld dabeihat. Ein enttäuschender Abschluss für ein sonst so perfektes Erlebnis.  

Im E-Commerce ist es ähnlich: Eine schlechte Nutzererfahrung beim Bezahlen schadet dem gesamten Einkaufserlebnis. Nur, wenn in eurem Onlineshop die richtigen Zahlungsmethoden zur Verfügung stehen und reibungslos funktionieren, sind eure Kunden bereit, auch den letzten – und wichtigsten – Schritt der Customer Journey zu absolvieren: die Bezahlung. 

Im Artikel erfahrt ihr, wie ihr die passenden Zahlungsdienstleister auswählt, um die Anforderungen eurer Kunden zu erfüllen. 

Was ist ein Zahlungsdienstleiter?

Ein Zahlungsdienstleister (engl. Payment Service Provider (PSP)) ist ein Anbieter, der es euch ermöglicht, Online-Zahlungen in eurem Shop sicher und schnell abzuwickeln. Als Drittunternehmen übernimmt er die Durchführungen der Zahlung vom Kunden zum Händler.

Der Zahlungsanbieter schafft die nötige Infrastruktur, um verschiedene Zahlungsmethoden zu integrieren. Als Online-Händler müsst ihr also nur noch mit einem Dienstleister verhandeln. Eure Kunden profitieren trotzdem von mehreren Bezahlmöglichkeiten, wie bspw. dem Kauf auf Rechnung, der Kreditarte oder PayPal.

Viele Payment Provider bieten darüber hinaus zusätzliche Services wie Betrugsschutz, automatische Rechnungsstellung und Reporting. Diese Features entlasten euer Team und ermöglichen es, den Zahlungsprozess für eure Kunden möglichst bequem und sicher zu gestalten.

Warum ihr einen Zahlungsdienstleister braucht

Die Wahl des richtigen Payment Providers ist für den Erfolg eures Online-Shops entscheidend. Ein guter Online-Zahlungsdienstleister kann schließlich den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Transaktion und einem abgebrochenen Kauf ausmachen.

Das sind die Vorteile, die euch ein Payment Provider bietet:

Kaufabbrüche verhindern

Im Restaurant kommt man um die Bezahlung nicht herum, beim Onlineshopping schon. 59 Prozent der Shopbesucherinnen und -besucher brechen den Kauf ab, wenn sie mit den angebotenen Bezahlmethoden unzufrieden sind. Auch, wenn der Bezahlvorgang zu kompliziert oder unsicher erscheint, werden viele Nutzende euren Shop verlassen, ohne den Kauf abzuschließen. Ein Payment Provider bietet eine Vielzahl von Zahlungsmethoden, die eure Kunden kennen und denen sie vertrauen. Zudem sorgt er für eine schnelle, reibungslose Abwicklung – das minimiert die Abbruchquote und verbessert eure Conversion-Rate.

Sicherheit und Betrugsschutz

Sicherheitsbedenken sind ein häufiger Grund dafür, dass Kunden im letzten Moment des Kaufs abspringen. Online-Zahlungsanbieter setzen auf modernste Verschlüsselungstechnologien und bieten integrierte Systeme zur Betrugserkennung. So schützt ihr nicht nur eure Kunden, sondern auch euer Unternehmen vor Zahlungsausfällen und betrügerischen Aktivitäten.

International verkaufen

Wenn ihr einen internationalen Onlineshop betreibt, müsst ihr sicherstellen, dass ihr die bevorzugten Zahlungsmethoden der verschiedenen Länder anbietet. Ein Payment Provider macht es euch einfach, Währungsumrechnungen und verschiedene Zahlungsarten problemlos zu integrieren. Das macht euch flexibel und für Kunden weltweit attraktiv, ohne dass ihr euch um komplexe internationale Finanzprozesse kümmern müsst.

Welche Bezahlmethoden in einzelnen Ländern ganz besonders beliebt sind und weitere Tipps für den internationalen Handel erhaltet ihr im Beitrag »Internationalisierung im E-Business: 7 Kriterien für grenzenlosen Erfolg «.

Zeit sparen

Der Payment Provider übernimmt sowohl die technische Integration als auch die Abwicklung der Zahlungen. Somit spart ihr Zeit und Arbeitskraft.

So wählt ihr den richtigen Zahlungsanbieter für euren Onlineshop

Den passenden Payment Provider zu finden, kann eine Herausforderung sein, schließlich bieten sie unterschiedliche Funktionen, Zahlungsmethoden und Gebührenstrukturen. Folgende Kriterien können entscheidend sein, um den richtigen Online-Zahlungsanbieter auszuwählen.

1. Kundenbedürfnisse und Zahlungsmethoden

Um euch für einen Payment Provider zu entscheiden, müsst ihr wissen, welche Zahlungsmethoden eure Kunden bevorzugen. Die Möglichkeiten, via PayPal, Klarna oder Rechnung zu zahlen, gehören in Deutschland zu den Favoriten. Verkauft ihr auch in andere Länder, solltet ihr einen Zahlungsanbieter wählen, der eine breite Palette von internationalen Zahlungsmethoden abdeckt.

2. Sicherheit und Compliance

Sicherheit steht – gerade, wenn es um Geld geht – an oberster Stelle. Achtet darauf, dass der Zahlungsdienstleister nach den neuesten Sicherheitsstandards arbeitet. Ebenfalls wichtig ist der Schutz vor Betrug und die Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen wie der DSGVO. Wählt daher einen Anbieter, der umfassende Sicherheitsfeatures und regelmäßige Updates anbietet.

3. Integration und Skalierbarkeit

Der Zahlungsanbieter sollte einfach in euer bestehendes E-Commerce-System integrierbar sein. Viele Anbieter bieten Plug-ins oder API-Lösungen, die eine einfache Anbindung ermöglichen. Denkt auch an die Zukunft: Euer Shop wird wachsen, also wählt einen Provider, der skalierbare Lösungen bietet, um zukünftige Anforderungen wie neue Zahlungsmethoden oder erhöhte Transaktionsvolumen zu bewältigen.

4. Kostenmodelle und Zusatzgebühren

Die Gebührenstruktur kann von Provider zu Provider variieren. Manche verlangen feste monatliche Gebühren, andere berechnen pro Transaktion oder bieten eine Kombination aus beidem. Stellt sicher, dass ihr ein gutes Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen findet. Achtet auf versteckte Kosten, wie zusätzliche Gebühren für Rückbuchungen oder Währungsumrechnungen.

5. Support und Kundenservice

Ein guter Payment Provider bietet euch nicht nur eine funktionierende Plattform, sondern auch exzellenten Kundenservice. Idealerweise sollte der Zahlungsanbieter einen 24/7-Support anbieten. Denn besonders bei technischen Problemen mit Zahlungen benötigt ihr schnelle Hilfe.

Warum eine größere Auswahl an Zahlungsmethoden sinnvoll ist

Eine größere Auswahl verschiedener Zahlungsmethoden bietet euren Kunden mehr Flexibilität und steigert somit die Zufriedenheit im Checkout-Prozess. Schließlich bevorzugt nicht jeder dieselbe Zahlungsmethode – manche nutzen lieber Kreditkarten, andere PayPal oder digitale Wallets wie Apple Pay und Google Pay. Indem ihr mehrere Bezahlmöglichkeiten anbietet, erhöht ihr die Wahrscheinlichkeit, dass eure Shopbesucherinnen und -besucher ihre bevorzugte Zahlungsmethode finden und den Kauf erfolgreich abschließen.

Verkauft ihr in mehrere Länder, ermöglicht euch die Auswahl verschiedener Zahlungsarten, besser auf regionale Vorlieben einzugehen. Während in Europa Kreditkarten und PayPal weit verbreitet sind, dominieren in Asien Anbieter wie Alipay oder WeChat Pay. Eine breite Palette an Zahlungsoptionen macht euren Shop international wettbewerbsfähig und eröffnet euch Zugang zu neuen Märkten.

Nicht zuletzt senkt ihr damit das Ausfallrisiko. Sollte ein Anbieter technische Probleme haben, bleibt der Bezahlprozess für eure Kunden dank alternativer Methoden verfügbar. Das senkt das Risiko von Kaufabbrüchen und schützt euren Umsatz.

Herausforderungen bei der Nutzung von Payment Providern – Darauf müsst ihr achten

Auch wenn euch ein Zahlungsanbieter viele Vorteile bietet, gibt es einige Herausforderungen, die es zu beachten gilt. Diese können sich auf die Kosten, die technische Integration oder die Kundenerfahrung auswirken. Hier sind drei zentrale Herausforderungen, auf die ihr vorbereitet sein solltet:

1. Komplexe Gebührenstruktur

Viele Payment-Anbieter haben komplexe Preisstrukturen, die auf den ersten Blick schwer zu durchschauen sind. Neben den Transaktionsgebühren können versteckte Kosten für Rückbuchungen, Währungsumrechnungen oder Support-Anfragen anfallen. Ein häufiger Fehler besteht darin, die langfristigen Gesamtkosten zu unterschätzen. Achtet darauf, dass ihr die vollständige Preisliste im Voraus genau prüft, um böse Überraschungen zu vermeiden.

2. Technische Integration und Kompatibilität

Nicht jeder Zahlungsdienstleister passt perfekt zu jedem Shopsystem. Vor allem bei E-Commerce-Lösungen, die viel Eigenentwicklung beinhalten, kann es schwierig werden, den Payment Provider nahtlos zu integrieren.

Es empfiehlt sich daher, vorab zu prüfen, ob der Anbieter für euer System optimierte Plug-ins anbietet und wie viel technischer Aufwand für die Integration nötig ist.

Mehr zu Thema Systemintegration erfahrt ihr außerdem im Whitepaper:

3. Kundenerlebnis und Vertrauen

Ein langsames oder zu umständliches Zahlungssystem kann zu Kaufabbrüchen führen. Manche Kunden sind zudem skeptisch, wenn sie ihre Zahlungsdaten an unbekannte Drittanbieter weitergeben sollen. Achtet daher bei eurer Wahl auf einen Zahlungsanbieter, der sowohl schnelles Bezahlen als auch ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen gewährleistet. Ein bekannter und vertrauenswürdiger Anbieter erhöht das Vertrauen der Kunden in den gesamten Bestellprozess.

Payment Provider im Vergleich

Die Wahl des richtigen Payment Providers hängt von den spezifischen Anforderungen eures Unternehmens und den Zahlungsvorlieben eurer Kunden ab. Nachfolgend stellen wir die zehn bekanntesten Zahlungsanbieter gegenüber und zeigen deren Vor- und Nachteile.

1. PayPal +

PayPal+ zählt weltweit zu den am häufigsten genutzten Payment-Anbietern. Kunden vertrauen dem bekannten Namen, und die Integration ist einfach. PayPal unterstützt sowohl klassische Zahlungen als auch Ratenzahlungen und bietet Verkäuferschutz.

Zahlungsarten:

  • Rechnung
  • Lastschrift
  • Kreditkarte
  • PayPal

Vorteile:

  • Hohe Bekanntheit und Vertrauen bei Kunden
  • Einfache Integration
  • Bietet Verkäuferschutz

Nachteile:

  • Hohe Transaktionsgebühren, vor allem bei internationalen Zahlungen

2. Stripe

Stripe ist für seine Flexibilität und Entwicklerfreundlichkeit bekannt. Mit einer leistungsstarken Schnittstelle, einer API, eignet sich Stripe besonders für Unternehmen, die ihre Zahlungsprozesse individuell anpassen möchten.

Zahlungsarten:

  • Kreditkarte
  • Debitkarte
  • Google Pay
  • Apple Pay
  • Sofortüberweisung

Vorteile:

  • Umfangreiche API für maßgeschneiderte Lösungen
  • Unterstützt viele Zahlungsmethoden, auch internationale

Nachteile:

  • Relativ komplexe Integration für nicht-technische Nutzer

3. Klarna

Klarna hat sich auf »Buy Now, Pay Later« (BNPL) spezialisiert. Besonders in Europa beliebt, ermöglicht der Anbieter Kunden, ihre Einkäufe später oder in Raten zu bezahlen.

Zahlungsarten:

  • Rechnung
  • Sofortüberweisung
  • Ratenkauf
  • Bezahlen zu einem späteren Zeitpunkt

Vorteile:

  • Bietet flexible Zahlungsoptionen
  • Starker Fokus auf das Kundenerlebnis

Nachteile:

  • Komplexe Integration
  • Höhere Gebühren für Händler

Mehr über das Bezahlungskonzept und seine Vorteile erfahrt ihr übrigens im Beitrag »Buy now, pay later: Mit der richtigen Bezahlmethode steigt die Kaufbereitschaft im B2C und B2B«.

4. Adyen

Adyen ist ein weltweit führender Anbieter von Zahlungslösungen. Das Unternehmen bietet eine einheitliche Plattform, über die Unternehmen Zahlungen aus der ganzen Welt akzeptieren können. Egal ob online, in der App oder im Geschäft.

Zahlungsarten:

  • Kreditkarte
  • Überweisung
  • Gutscheine
  • Digital Wallets
  • mobile Zahlungen

Vorteile:

  • Globaler Anbieter mit vielen lokalen Zahlungsmethoden
  • Starke Omnichannel-Integrationen

Nachteile:

  • Komplexität kann für kleinere Unternehmen überfordernd sein

5. Mollie

Mollie ist ein europäischer Payment Provider, der sich durch einfache Integration und eine transparente Preisstruktur auszeichnet.

Zahlungsarten:

  • Sofortüberweisung
  • Giropay
  • SEPA-Lastschrift
  • Klarna
  • Kreditkarte
  • ApplePay
  • PayPal

Vorteile:

  • Umfangreiche Zahlungsmöglichkeiten
  • Einfache und schnelle Integration

Nachteile:

  • Begrenzte Funktionalitäten im Vergleich zu größeren Anbietern

6. Square

Square hat sich im stationären Handel mit innovativen POS-Lösungen einen Namen gemacht, bietet aber auch umfassende Online-Zahlungslösungen an. Besonders geeignet für Unternehmen, die stationäre und Online-Zahlungen kombinieren.

Vorteile:

  • Integration von Online- und Offline-Zahlungen
  • Günstige Hardware für POS

Nachteile:

  • Begrenzte Verfügbarkeit außerhalb der USA

7. Shopify Payments

Shopify Payments ist speziell für Shopify-Nutzer optimiert und ermöglicht es, Zahlungen direkt in das Shopsystem zu integrieren, ohne Drittanbieter nutzen zu müssen.

Zahlungsmethoden:

  • Sofortüberweisung
  • Klarna
  • Apple und Google Play
  • Shop Pay
  • Kreditkarte

Vorteile:

  • Nahtlose Integration in Shopify
  • Keine zusätzlichen Transaktionsgebühren für Shopify-Nutzer

Nachteile:

  • Nur für Shopify-Shops verfügbar

CTA: Zur Lösungsseite »Shopify«(Link: https://www.dotsource.de/shopify-agentur/)

8. Worldpay

Worldpay ist ein globaler Zahlungsdienstleister, der sowohl Online- als auch Offline-Zahlungslösungen bietet. Weltweit von großen Unternehmen genutzt, zeichnet sich Worldpay durch seine Skalierbarkeit aus.

Zahlungsarten:

  • Sofortüberweisung
  • Kreditkarte
  • Mobile Zahlungen
  • E-Wallets
  • Weitere regionale Zahlungsmethoden

Vorteile:

  • Globale Reichweite
  • Unterstützt viele Währungen und Zahlungsmethoden

Nachteile:

  • Komplizierte Preisstruktur

9. Amazon Pay

Mit Amazon Pay können Kunden ihre in Amazon gespeicherten Zahlungsinformationen nutzen, um auf externen Websites zu bezahlen. Besonders beliebt bei Kunden, die Amazon bereits vertrauen.

Zahlungsmethoden:

  • Sofortüberweisung
  • Kreditkarte
  • Ratenzahlung
  • Bezahlen zu einem späteren Zeitpunkt

Vorteile:

  • Hohe Akzeptanz und Vertrauen durch Amazon-Branding
  • Schnelle Zahlung durch gespeicherte Informationen

Nachteile:

  • Begrenzte Anpassungsmöglichkeiten für Händler

10. Apple Pay

Apple Pay ermöglicht es Kunden, direkt mit ihrem iPhone oder anderen Apple-Geräten zu bezahlen. Besonders attraktiv für Apple-Nutzer, da die Zahlungsabwicklung sehr einfach ist und durch biometrische Sicherheit wie Face ID oder Touch ID geschützt wird.

Zahlungsmethoden:

  • Sofortzahlung via Smartphone oder Browser

Vorteile:

  • Hohe Sicherheit durch biometrische Authentifizierung
  • Schnelle und einfache Zahlung mit Apple-Geräten

Nachteile:

  • Verbreitung hauptsächlich unter Apple-Nutzern

Sorgt für ein rundum perfektes Einkaufserlebnis

Ein reibungsloser Bezahlprozess ist entscheidend – sowohl für den entspannten Ausklang eines Abendessens als auch für den Erfolg eures Onlineshops. Ein schlechter Abschluss kann den Gesamteindruck ruinieren. Der richtige Zahlungsdienstleister vereinfacht die Integration mehrerer Bezahlmethoden, gewährleistet Sicherheit und reduziert das Risiko von Zahlungsausfällen.

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Um euren Kunden ein rundum gelungenes Einkaufserlebnis zu bieten, spielen neben dem Check-out natürlich auch weitere Faktoren, wie eine intuitive Navigation, mobile Optimierung oder schnelle Ladezeiten eine Rolle. Mit dem richtigen Shopsystem könnt ihr die Erwartungen eurer Kundinnen und Kunden über den gesamten Einkaufsprozess hinweg erfüllen. Im Whitepaper »E-Commerce-Systeme auswählen« erfahrt ihr, wie ihr das richtige E-Commerce-System für eure Anforderungen auswählt.

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