Virtuelle Parties feiern: In einer Küche, mit Musik und netten Leuten

Virtuelle Parties feiern
Quelle: dotSource

Du hast Geburtstag und willst abends groß feiern? Größer als deine Wohnung und die derzeitige Gesetzeslage es hergibt? Dann reserviere doch einen Space. Eine virtuelle Partylocation im coolen Design, in das du alles packen kannst, was dazugehört: Bar, Küche, Klo, Mucke, Besenkammer,

Unser Netzfund der Woche zeigt, wie und wo das geht. Stell‘ schon mal das Bier kalt – also nur das, was Du selbst trinkst.

Virtuelle Parties feiern – Spatial.chat ist das Tool unserer Zeit

»Dich hab ich doch schon mal irgendwo gesehen!«, sagt die Männerstimme in mein Ohr. »Echt? Ich kenne hier, soweit ich weiß, niemanden außer den Gastgeber.« Lautet die Antwort auf diesen Spruch – ein Spruch, den man über die Jahre bei größeren Parties in Berlin, Hamburg, Hintertupfingen schon öfter gehört hat.

Der Unterschied: Ich musste nicht laufen, radeln, Bahn fahren, um ihn zu hören, muss auch nicht fliehen, wenn Leute, die sich keine Gesichter merken können, irgendwann aber doch zu sehr die Nähe eines Menschen mit Gesicht suchen. Ich musste bloß den Laptop aufklappen und in meiner eigenen Küche einem Link folgen, um den Geburtstag eines alten Freundes zu feiern. Mit Gästen aus aller Welt.

Virtuelle Parties – Rund ist das neue Eckig

Zoom. Wirklich, Zoom? Oder Hangouts? Teams? Skype? Mit ihrer rechteckigen, kachelartigen Übertragung verschiedenster Videobilder? Partystimmung will da nicht aufkommen. Spatial.chat bietet einen stimmungsvolleren Feierraum: Die fancy Website des zypriotischen Startups »FUNTECH PUBLISHING LIMITED« ist ein ansprechend gestalteter, virtueller Partyraum, der das Glitzern einer Diskokugel in der Dunkelheit imitiert. Gäste erscheinen als Video-Seifenblase. Zieht man sein Konterfei auf eine Menschengruppe, kann man den Gesprächen dort lauschen und mitreden. Zieht man weiter, werden die Gespräche leiser – wie bei einer echten Party.

Auf dem schwarzen Hintergrund kann man Fotos posten – von Küchen, von Klos, von Bars, von Katzenbabies – und so virtuelle Räume schaffen. Auch Besucher können immer wieder was posten und so zeigen, wo sie gerade sind, was sie machen oder worüber die Gruppe gerade spricht. Außerdem kann man verschiedene Youtube-Musikstreams laufen lassen – von Jazz, über Elektro bis zur schlechtesten 80er-Jahre-Playlist aller Zeiten: Alles geht, nichts muss.

Virtuell, ansprechend, nutzerfreundlich

Loggt man sich ein, landet man erstmal mittig. Gute Gastgeber sind auch erstmal genau dort: Sagen Hallo, sagen wie’s geht, nehmen Glückwünsche in Empfang und erklären die Funktionen. Dann wabert man durch den Raum und sucht, wie bei echten Parties, nach netten Gesprächspartnern.

Installieren muss man nix, man muss sich nur nackig machen, um sich frei bewegen zu können: Soll heißen, Blocker aus, VPN aus, Chrome statt Firefox als Browser nutzen. Denn nur mit vollem Datenvolumen macht so eine Party auch Spaß.

Virtuelle Parties ohne Blackout

Spatial.chat ist für Privatpersonen kostenlos – noch. Nach der Registrierung (nur eine Email-Adresse) kann man seinen Raum einrichten und bekommt dann einen Link verschickt, den man seine Gäste weiterleiten kann. Der virtuelle Partyraum hat Platz für bis zu 50 Leute, bald soll es bei mehr als vier Gästen allerdings eine Abrechnung geben – und zwar pro Gast und pro Minute Party. Auch Amusement ist skalierbar. Theoretisch zählt also die Phrase „Keine Ahnung, wie lange es gestern noch ging, aber lang!“ nicht mehr: Man könnte es auf die Minute genau herausfinden.

Auch für Unternehmen, die Remote-Events planen und dabei Parties wie Netzwerken nicht zu kurz kommen lassen wollen, steht auf Nachfrage eine Enterprise-Lösung für mehr als 50 Teilnehmer parat.

Virtuelle Parties: Zusammen ist man weniger allein

Spatial.chat ist nicht erst in der Corona-Zeit entstanden, sondern blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück. Aber neu ist es trotzdem, gerade jetzt mega-praktisch und sicher auch noch während fortschreitender Lockerungen interessant.

Denn gerade wenn sich ein Bekanntenkreis über den Globus verteilt oder junge Eltern per se jeder Feier erstmal abschwören, ist es nicht leichter geworden, sich zuzuprosten.

Aber eben auch für Unternehmen, die ein digitales Event planen und trotzdem auf eine schöne Umgebung  wie auf das soziale Miteinander setzen, ist das interessant. Denn so ermöglicht die Digitalisierung einmal mehr vielen verschiedenen Menschen eine Form von Teilhabe – auch an Geburtstagsfeiern.

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