Transparenz als Wettbewerbsvorteil: 5 erfolgreiche Retail Use Cases

Transparenz als Wettbewerbsvorteil
Quelle: Bud Helisson | Unsplash

Nachvollziehbarkeit, eindeutige Identifikation und Transparenz sind zum gesamtgesellschaftlichen Thema geworden. Ob Lieferketten in der Logistik oder Kontaktketten in der Gesellschaft – datengetriebenes Denken und Handeln sowie ein selbstverständliches Sichtbarmachen sind Alltag.

Das bedeutet für Unternehmen, dass der Druck wächst, noch verantwortungsbewusster und transparenter mit Daten – aber auch mit allen anderen Prozessen – umzugehen. Denn Verbraucher wie Partner wollen nicht nur wissen, was mit ihren Daten passiert, sondern auch, mit wem sie es zu tun haben. Sie wollen wissen, wo Produkte herkommen, wie nachhaltig mit Verpackung und Versand umgegangen wird und welche Produktions- und Arbeitsbedingungen vorherrschen.

Transparenz & Nachhaltigkeit im Fashion-Retail

Dass die Themen Sustainability und Conscious Consumption gerade im Fashion-Business so relevant sind wie nie zuvor, zeigen nicht zuletzt der wachsende Erfolg von Plattformen für Produkte aus nachhaltiger Produktion wie Avocadostore.

icebreaker

Nachhaltigkeit sichtbar zu machen ist dabei für die Unternehmen mindestens genauso relevant wie Nachhaltigkeit umzusetzen. Kaum ein Unternehmen, das keine »grüne Landingpage« – also eine Rubrik zum Thema Nachhaltigkeit – hat.

icebreaker, eine niederländische Marke für nachhaltige Outdoorbekleidung, integriert das Thema gleich komplett in die Onlineshop-Rubrik »Unsere Geschichte«. Dort können Nutzer neben der Vision und Mission des Unternehmens auch die komplette Wertschöpfungskette verfolgen – vom Schafzüchter bis in die Fabriken. Wer ein Teil kauft, findet auf dem Etikett quasi einen direkten Link zu dem Schaf, das dafür seine Wolle gab – und das bereits seit Jahren.

Transparenz bei Retail-Newcomern

erlich textil

Nachhaltigkeit ist zum Kaufargument schlechthin und damit zur Business-Priorität geworden. Marken, die nachhaltig beschaffen, produzieren, verpacken und versenden, sind keine Nischenbeispiele mehr, sondern werden zunehmend zum Status quo, insbesondere in der Modeindustrie. Vegane Sneaker von SAYE, nachhaltige Wäsche von erlich textil: Unter neuen aufstrebenden Marken findet man kaum eine, die Nachhaltigkeit nicht als Core Value hat.

Die Online-Only Brand erlich textil liefert auf ihrer Website volle Transparenz: Ob Produktion, Preise, Logistik oder Zusammenarbeit – Kunden wissen, mit wem sie es zu tun haben. Der Hype um Marken wie erlich textil zeigt noch etwas: Verbraucher sind durchaus bereit, für faire Produkte, Herstellungs- und Arbeitsbedingungen zu zahlen. Laut einer aktuellen Studie von Capgemini ist mittlerweile jeder zweite Konsument bereit, zu kleineren und weniger bekannten Marken zu wechseln, wenn diese nachhaltiger sind.

Avani Eco

Transparent – im doppelten Sinn des Wortes – sind auch die Plastiktüten des indonesischen Social Start-ups Avani Eco. #ImNotPlastic steht plakativ auf den Beuteln, die aus Manjok hergestellt werden. Bereits in über 20 Ländern als Plastikersatz in Gebrauch, wurden sie sogar Teil spektakulärer Kollektionen der Jakarta Fashion Week.

Transparenz 360°

About You

Ein ähnliches Konzept nutzt About You. Die Versandtaschen der deutschen Plattform erzählen dem Empfänger ihre eigene Geschichte: »I was a rubber duck once« oder »I was given a second chance«. About You überzeugt auch mit einer innovativen HR-Strategie: In einem sehr privaten Imagevideo zeigt der Fashion-Retailer, dass »Über uns« mehr sein sollte als die Boilerplate zu Produkten und Services. Nutzer sehen darin die Gesichter und Geschichten hinter einer Marke, bekommen Einblicke, wie und wo die Teams arbeiten, wie sich die Marke positioniert oder engagiert. So wird nicht nur informiert, sondern eine Beziehung und Vertrauen zur Marke aufgebaut.

 

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