Was ist Social Commerce? Und: Was die Party des Jahres mit eurer Social-Strategie zu tun hat. 

Drei Menschen gucken freudig durch einen ausgedruckten Instagramrahmen.
Quelle: dotSource

Social Media ist tot. Lang lebe Social Media. Wie so viele andere Themen des digitalen Zeitalters haben auch die sozialen Medien in den letzten 30 Jahren etliche Höhen und Tiefen sowie Disruptionen erlebt. Oder: andere Disruptionen mitgestaltet. Wer 2024 immer noch denkt, Social Media sei ein Zeitvertreib, nur was für hippe B2C-Marken, nicht geschäftsentscheidend, der ist hier ebenso richtig wie diejenigen, die um die Kraft sozialer Medien wissen. Die Kraft von Social Commerce. Was ist Social Commerce? Wie funktioniert Social Commerce? Und wie könnt ihr über Social eure Commerce-Umsätze steigern?

Wir schauen mit euch genauer hin.

Social Commerce Definition

Jemand schmeißt die Party des Jahres. Ihr wollt hin. Unbedingt. Warum? Weil ihr auf den Social-Media-Kanälen eures Vertrauens von kaum etwas anderem mehr lest. Euer eigenes Netzwerk spricht von nichts anderem mehr. Die einen haben noch nicht mal eine Einladung, posten aber schon ihre potenziellen Outfits. Suchen nach Fahrgemeinschaften, nach Mitbringseln für die Partyveranstalterin. Die im Übrigen nicht nur Secondhand-Fan, sondern auch Trendexpertin ist. Heißt, es landen neben Vintage-Outfits und pre-loved Geschenkideen auch Bilder und Videos in giftgrün und damit ebenfalls diese brat summer vibes in eurem Feed.

Ihr werdet neugierig, inspiriert, heiß auf die Party des Jahres. Warum? Weil euch Menschen davon erzählen. Menschen, die ihr kennt. Aber auch fremde Menschen, denen ihr folgt oder erst durch die ganze Aktion entdeckt und ihnen dann folgt. Ihr konsumiert ihre Inhalte. Ihr vertraut ihnen. All das findet nur auf den sozialen Netzwerken statt. Eure gesamte Customer Journey findet genau dort und nur dort statt.

Ist das Social Commerce? Oder Social Shopping? Oder einfach nur Social Media? Schließlich könnt ihr ja keine Tickets über Instagram oder TikTok kaufen, also keine Produkte. Ein klassischer Commerce-Part findet also gar nicht statt, oder?

Antworten auf diese Fragen soll der heutige Artikel liefern. Hinzukommt, dass neben Social Shopping noch etliche weitere Begrifflichkeiten rund um Social Commerce existieren. Sie alle haben ihre Berechtigung. Doch sie alle sind Teil von Social Commerce und nicht gleichzusetzen mit diesem Trend. Kommen wir gleich zur nächsten Frage: Wie viel Trend ist das noch? Dieser Social Commerce? Folgende Aspekte sollen dafür heute analysiert werden, damit ihr wisst, was Social Commerce ist und vor allem: Wie ihr Social Commerce angehen. Von ihm profitieren könnt.

Wie so oft im E-Business gibt es DIE EINE Social Commerce Definition nicht. Dafür sind die Ziele der Marken, die Erwartungen, das eigentliche Verhalten der User viel zu individuell. Vom immer schneller stattfinden technologischem Wandel ganz abgesehen. Dennoch seid ihr ja sicher auch heute hier, um eine Social Commerce Definition zu finden. Wir geben euch eine. Weisen jedoch darauf hin, dass sich, wenn ihr den Artikel lest, gegebenenfalls schon wieder Dinge weiterentwickelt oder ganz verändert haben können. So ist das. Und das ist auch gut so. Lasst es uns also versuchen:

Social Commerce einfach erklärt

Social Commerce meint den gezielten Verkauf (commerce) von Produkten oder Services über soziale Medien. Social Commerce ist damit sowohl Teil als auch Weiterentwicklung von E-Commerce. Anders als E-Commerce umfasst Social Commerce auch den Community-Aspekt – also vor allem die Interaktion von Menschen mit Menschen (social) statt nur die reine digitale Kaufabwicklung über ein Shopsystem. Das bedeutet auch, dass das ganze Einkaufserlebnis – die komplette Customer Journey der User – also alles vor, während und nach dem Kauf innerhalb einer Social-Media-Plattform stattfindet.

Welche Arten von Social Commerce gibt es?

Stellt euch vor, Sasha – die Partyveranstalterin ist auch Gründerin einer Brand. Die Marke feiert einen exklusiven Produktlaunch. Lädt über ihre Social-Media-Kanäle zur Party ein. Ticketkauf-Option inklusive. Et voilà: Das ist Social Commerce. Native Shopping, um genau zu sein. Also die Kaufmöglichkeit direkt auf Instagram beispielweise. Native Shopping ist die klassische Art von Social Commerce. Welche gibt es noch?

Curated Shopping

Zurück zu unserem Beispiel: Auch andere Brands erfahren von der Party. Sie nutzen die Gelegenheit, posten kuratierte Einkaufslisten auf Pinterest für das perfekte Outfit. Heißt: Sie geben der Community ganz persönliche Empfehlungen, regen sie im Bestfall zum Kauf an.

Peer-to-Peer-Marktplätze

Social-Media-User, die auf den Produktlaunch der Fair-Fashion-Marke aufmerksam werden, die Pinterst-Posts sehen, denken sich: »Fantastisch, wenn ich jetzt meine Vintageklamotten nicht loswerde, wann dann?« Sie stellen ihre pre-loved Jacken, Kleider und Co. auf Vinted ein, fügen dort den Hashtag der Party hinzu, teilen es auf Instagram. Auch das ist Social Commerce.

Neben Native Shopping, Curated Shopping, also den kuratierten Einkaufslisten wie im Pinterest Beispiel oder Peer-to-Peer-Verkäufen (Privatperson an Privatperson), wie im Vinted Beispiel gibt es unter anderem noch folgende Social-Commerce-Arten:

Live-Shopping-Events

Und dann kommt doch noch Facebook ins Spiel. Facebook Live Shopping macht es unserer Brand oder anderen Brands, die auf den Party-Zug aufspringen, möglich, ihre Produkte via Livestreams in Echtzeit zu verkaufen. Interaktion mit den Zuschauenden und potenzielle Neukunden auch abseits der einen Partysache inbegriffen.

Group Buying

Am Besitzer der Barum die Ecke geht die anstehende Party des Jahres natürlich auch nicht vorbei. Er bietet über Groupon Pakete für ein Pre-Party-Event für Gruppen von mindestens zehn Personen an. Die Online-Plattform Groupon bietet Rabatte und Deals für lokale Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen an, wenn mehrere Menschen ein Angebot kaufen. Der Gruppendeal mit Sonderrabatt auf Wein und Bier gilt nur 24 Stunden. Künstliche Verknappung, die nur für mehrere Personen geschaffen wird und der lokale Bezug stecken hinter dieser Art des Social Commerce.

Crowdfunding

Zwei junge Besitzerinnen eines Concept-Stores ganz in der Nähe der Partylocation haben eine Idee. Der Hype um diese Party ist die beste Gelegenheit für die Umsetzung eines Projekts, das die beiden schon lange im Kopf haben. Eine eigene Modekollektion aus zurückgelassenen Partyutensilien, Zelten oder Pavillons. Die zwei brauchen Kapital für geeignete Nähmaschinen, für die Produktion selbst, für zusätzliche Angestellte, für Marketing und Sales. Über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter rufen sie ihre Geldsammel-Kampagne aus. Natürlich nicht ohne Social-Media-Promo mit dem Hashtag der Party und einer Verlinkung zur Brand.

Wodurch unterscheiden sich Social Commerce, Social Shopping, Social Selling und Social Proof?

Hauptsache Social. Das gilt nicht nur für das Phänomen Social Commerce, sondern auch für all die vielen anderen Begrifflichkeiten, die sich im Zuge neuer Plattformen, verändertem Konsumverhalten und Trends in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt haben.

Dass all die bereits beschriebenen Szenarien auf sozialen Netzwerken stattfinden, sollte klar geworden sein. Der Commerce-Teil in Social Commerce unterscheidet sich je nach Social-Commerce-Art, der Social-Teil bleibt: Es geht immer um den Austausch und die Interaktion mit der Community auf den entsprechenden Social-Media-Kanälen. Marken interagieren dort mit ihren Followern, mit bestehenden Kunden. Machen sie im Bestfall zu Fans. Sie interagieren ebenso mit Menschen, die noch zu Kunden werden können. Liefern ihnen authentischen Content in verschiedensten Formaten. Social-Media-Content, der verkaufen soll. Tickets, Outfits oder Equipment für die Party, um bei unserem Beispiel zu bleiben. Je mehr die Party und alles drumherum in den Bubbles – also in den Algorithmen – der User landet, umso wahrscheinlicher wird auch eine steigende Conversion Rate.

Social Proof spielt dabei eine tragende Rolle. Er ist Teil von Social Commerce, aber nicht dasselbe. Worin unterscheiden sich also Social Commerce und Social Proof?

Social Proof

Englisch: proof meint Beweis, Nachweis. Und den bekommen die User auf Social-Media-Plattformen. Postet jemand eine Story, ein Reel oder einen Beitrag, beispielsweise zu dem Party-Pre-Event des Barbetreibers, landet das ziemlich wahrscheinlich auch im Feed derer, die sich für die Party selbst interessieren; ohne diese Storys, Reels oder Beiträgen aber gar nicht auf die Idee gekommen wären, ein Gruppenevent zu buchen. Oder gar nicht wussten, dass es solch eine Option, überhaupt gibt. Die Freunde, die das Event zusammen gebucht haben, haben offensichtlich viel Spaß. Sie sind mit den Getränken der Bar zu sehen. Haben noch nie so ein leckeres Bier aus der Region getrunken. Wollen nie wieder anders in eine Party starten als mit einem Group Buy bei Groupon und auch nur mit der Bar um die Ecke. Sie geben den Beweis, dass es sich lohnt, solch ein Angebot zu nutzen. Ihre gute Laune, die happy Selfies sind Nachweis genug.

Menschen empfehlen Menschen Produkte und Services auf Social Media. Das ist Social Proof. Auch eine Top-Bewertung auf Groupon oder der Googleseite des Barbetreibers sind Formen von Social Proof. Die Empfehlung eines Influencers ebenfalls. Dazu kommen wir noch. Vorher jedoch der Blick auf Social Shopping und Social Selling.

Drei konkrete Tipps, mit denen ihr das Vertrauen in eure Marke stärkt, bekommt ihr im weiterführenden Beitrag.

Social Shopping

Social Shopping und Social Commerce werden häufig synonym verwendet. Doch das geht nicht auf. Denn: Bei Social Shopping geht es primär um eine Vernetzung von Online-Kaufenden untereinander. Social Commerce schließt die Onlinehändler mit ein.

Beide Begriffe beschreiben also den Onlinehandel über soziale Netzwerke, bei dem soziale Interaktion und der Austausch zu Produkten und Services eine zentrale Rolle spielen. Social Shopping hebt jedoch den sozialen Aspekt etwas stärker hervor, also das gemeinschaftliche Shoppen, auch wenn jede und jeder am Ende ihr bzw.sein eigenes Kauferlebnis hat.

Social Selling

Social Selling umfasst den klassischen Vertriebsansatz, bei dem insbesondere Sales-Mitarbeitende soziale Netzwerke nutzen, um sich mit potenziellen Kunden zu verbinden. Das Ziel: Beziehungen aufzubauen, stärken und so den Verkauf fördern. Die grundlegende Definition von Social Commerce ist also auch bei Social Selling erfüllt. Das Vertriebsteam von Sasha kann im Nachgang an das Event den Gästen noch einmal besondere Aktionen anbieten, weil sie ihre Kontaktdaten beispielsweise bei einem Gewinnspiel vor Ort hinterlegt haben.

Wie funktioniert Social Commerce?

Wie Social Commerce funktioniert, hängt zu einem entscheidenden Teil auch davon ab, wie gut der Content ist, der über Social Media gespielt wird – sei er organisch oder paid, sei er nutzergeneriert oder von einem Influencer gepusht. Wie gut Social Commerce funktioniert, hängt also auch davon ab, wer den Content postet. Marken, die ihre Zielgruppen kennen, weil sie beispielsweise auf die richtigen Tracking Tools setzen, weil sie Community Management betreiben – also täglich mit Usern auf den Social-Media-Plattformen interagieren, sind im Vorteil. Sie wissen, was den Nerv der Zielgruppe trifft. Was und wer trendet und trenden könnte. Wann Posts von der Community, wann von einem Influencer ziehen könnten.

User Generated Content, Influencer Marketing und Brand Ambassadors

User-Generated Content und Influencer Marketing sind keine neuen Marketingstrategien. Für den Erfolg von Social Commerce sind sie jedoch insbesondere in den vergangenen fünf Jahren unverzichtbar geworden. Es ist die Zeit der radikalen Aufmerksamkeitsökonomie, die sich bis heute auch radikal hält. Wenige Sekunden – mehr hat auch Sasha, unsere Partyveranstalterin, nicht, um Aufmerksamkeit für das Event des Jahres zu gewinnen. Die Währungen dieses Social-Media-Games sind unterschiedlich: ob Like, Share, Follow, eigener Post, inklusive Empfehlung oder: der Kauf eines Tickets – letztlich macht sich bewährt, was die Reichweite erhöht, die Ticketverkäufe im Partybeispiel ankurbelt.

Und wofür »bezahlen« die User mit diesen Währungen? Für relevanten Content. Für Inhalte, die ihre Geschichten statt die der Marke erzählen. Wie jetzt? Der Inhalt soll doch zur Marke passen. Ihre Brand Identity widerspiegeln. Schon. Aber: Er muss auch nahbar sein. Geschichten erzählen, die das Leben schreibt. Das Leben der User. Die Veranstalterin der Party wird mehr Erfolg haben, ihr Event zu promoten und Tickets dafür zu verkaufen, wenn sie den Konsumentinnen und Konsumenten Storys bietet, die in ihrem Alltag stattfinden und dennoch einen Bezug zu der Party haben. Gar nicht so einfach. Und (eigentlich) auch nicht eben mal nebenbei gemacht.

Unbezahlte Influencer

Es sei denn, man ist ohnehin (Social-Media-) Star und kann auch mit spontanen Posts Massen erreichen, Massen bewegen. So wie Harry Styles, der mit nur einer Aktion, den adidas Kultsneaker Samba zu einem Revival der Extraklasse verholfen hat. Unaufgefordert (jedenfalls von adidas). Unbezahlt. Bei einem Konzert im australischen Perth lässt sich der Weltstar auf den sogenannten »Shoey« ein – eine Tradition in Down Under, bei dem (eigentlich) Bier aus einem Schuh getrunken wird. Styles trinkt an dem Abend Cola. Das tut dem Erfolg dieser Aktion, die natürlich auch über Instagram zum viralen Hit wird, jedoch keinen Abbruch. Vor allem nicht für adidas. Die Verkaufszahlen für den Samba Schuh gehen danach rasant in die Höhe. Berichtet auch Xavier Hainaux, Director Digital Platform Experience bei adidas auf dem ECD in München.

Was ist beim Shoey passiert? Styles zeigt sich mit der Aktion nah an den Fans. Er begibt sich auf Augenhöhe mit dem australischen Publikum. Wertschätzt es. Mit dem Shoey wird er Teil der Community. Erzählt ihre Geschichte. Der Content ist nicht nur relevant. Er ist auch anders. Das verschafft Aufmerksamkeit. Das kommt an. Nicht nur beim Konzertpublikum, sondern auch in der Social-Media-Community.

Nun hat wohl nicht jede Marke das Glück, von der Reichweite eines Megastars zu profitieren. Und das auch noch kostenlos. Umso wichtiger, auf bewährte Marketingstrategien für Social Commerce zu setzen.

Influencer

Sowie das traditionelle Influencer-Marketing. Denn bezahlte Influencer gehören definitiv zu Social Media. Zu den Phänomenen, Trends und Entwicklungen, die Socials als Kanäle überhaupt erst ins Commerce-Visier gebracht haben. Wie der Name schon sagt, beeinflussen Content Creator, die als Influencer arbeiten, die Meinung und das Kaufverhalten der Social-Media-Community (Opinion Leader).

Sasha könnte für die Promo ihrer Party zum Beispiel einen Influencer beauftragen, den Followern auf Instagram einen speziellen Rabatt für die Partytickets anzubieten. Natürlich mit dem Namen des Influencers im Rabattcode und natürlich auch zeitlich begrenzt. Künstliche Verknappung. Eine von vielen Strategien, die insbesondere in Kooperation mit Influencern großes Potenzial für Social Commerce hat. So wie auch das Kreieren von Einzigartigkeit: Follower, die Partytickets mit dem Rabattcode kaufen, fühlen sich auserwählt, besonders, weil sie dank [Setze Namen des/der Inlfuencer/in ein] nicht nur ein Ticket ergattern, sondern auch noch weniger dafür bezahlt haben als andere. Berühmte Persönlichkeiten werden nicht selten zu Influencern. Sie bringen bereits eine große Reichweite mit. Partyliebhaber wie Bill Kaulitz wären in unserem Beispiel also prädestiniert, Werbung für die Feier des Jahres zu machen. Wenn jemand weiß, was eine gute Party ist, dann Bill. Glaubt man den erfolgreichen Kaulitz Formaten auf spotify oder netflix. Und: Man glaubt.

Ob sich die Partyhost so einen großen Namen leisten kann, steht auf einem anderen Blatt. Hinzukommt, dass es nicht immer Stars sein müssen, die zu Opinion Leader oder Brand Ambassadors werden können.

Die Glaubwürdigkeit zählt. Die Einzigartigkeit. Der Unterhaltungsfaktor.

User Generated Content

Die Partyhost veranstaltet nicht zum ersten Mal einen Produktlaunch. Zahlreiche Posts zur Party im Vorjahr erscheinen mit dem Auftaktpost für die kommende Veranstaltung. Doch sie kommen nicht von ihr. Sie kommen von den Gästen, die schon mal da waren. Sie holen alte Erinnerungen in Form von Fotos und Videos wieder heraus. Beschreiben in den Captions, wie sehr sie sich freuen, dass es endlich wieder losgeht. Dass sie sich auf nichts so sehr freuen wie genau diese eine Party. Das schafft Vertrauen (Social Proof). Das – also die nutzergenerierten Inhalte (User-Generated Content oder UGC) sind wahre Love Proofs – Liebesbeweise der Community. User stellen Marken, deren Produkte und Services in ihren eigenen Feeds und Inhalten in den Mittelpunkt.

UGC kann auch den anderen Marken, die den Hype der Party des Jahres nutzen wollen, helfen, mehr Bekanntheit, mehr Umsatz, mehr Verkäufe in den sozialen Medien zu erzielen. Eine Kundin postet beispielsweise ein Foto von ihrem neuen Outfit, entdeckt bei pinterest (curated shopping). Sehen ihre Follower den Post, gewinnt die entsprechende Modemarke sofort an Sichtbarkeit. Und: Glaubwürdigkeit. Das sollte dem Modelabel natürlich nicht entgehen.

Immer mal bei Instagram reinzuschauen, mag für Privatpersonen ok sein, um zu verfolgen, wer mit was auf den eigenen Content reagiert hat. Um Social Commerce professionell zu betreiben, ist etwas mehr nötig. Heißt: die Creator von nutzergenerierten Inhalten (auch mit entsprechenden Marketing-Automation-Tools) im Auge zu behalten. Das gilt vor allem, wenn sie aus dem Schwärmen über ein Produkt oder ein Event gar nicht mehr herauskommen.

Welches Marketing-Automation-Tool sich für eure Anforderungen eignet, könnt ihr übersichtlich auf der dotSource Leistungsseite einsehen.

Brand Ambassadors

Diese User sind wie geschaffen, Markenbotschafterinnen und -botschafter (Brand Ambassadors) zu werden. Diejenigen, die Brand Ambassador Content wahrnehmen, belohnen ihn mit Likes und Shares – weil sie den Markenbotschafterinnen und -botschaftern vertrauen. Warum sollte ein Mensch wie du und ich etwas ins Zentrum seiner Social-Media-Inhalte stellen, wenn sie oder er nicht selbst daran glaubt? Es gibt nichts Authentischeres und Glaubwürdigeres als die persönliche Geschichte zum Finden, Kaufen oder Benutzen eines Produkts, die easy auch meine und deine Geschichte sein könnten.

User-Generated Content und Brand Ambassors sind also sehr nah beieinander. Bei UCG geht es mehr um das WAS, beim Brand Ambassador auch um das WER. Soll heißen: Nicht alle Social-Media-Nutzende, die User-Generated Content posten, werden automatisch zu Brand Ambassadors. Sie alle haben das Potenzial, doch nur bestimmte eignen sich auch, um entweder mit einem großen Wow oder längerfristig zu Botschaftenden der Marke oder der Produkte und Services zu werden.

Damit Social Commerce funktioniert, muss man also auch an den potenziellen Brand Ambassadors dranbleiben. Herausfinden, wer sie sind und wie ich sie für meine Marke auch langfristig gewinne. Nur so lässt sich ihr Einfluss einschätzen und nutzen, um Reichweite, Conversions und Umsätze weiter zu erhöhen.

Social Media Monitoring und Social Listening

Social Media Monitoring und Social Listening – um noch zwei Social Buzzwords zu droppen – bieten sich dabei an, den Überblick über nutzergenerierte Inhalte zu behalten. Es gibt zahlreiche Tools, die ihr dafür nutzen könnt. Grundlegend soll es heute darum gehen, wie sich Social Media Monitoring und Social Listening unterscheiden.

Social Media Monitoring

Monitoring meint die Beobachtung bestimmter Marketingmaßnahmen. Auch für Social Media Monitoring geht es dabei um die Beobachtung relevanter Kennzahlen (KPIs); darum, die Ziele der Social-Media-Strategie zu überprüfen und zu analysieren. So könnt ihr auch kurzfristig und schnell (wichtig in der kurzlebigen Social-Media-Welt) Prozesse optimieren.

Social Media Monitoring hilft dabei, herauszufinden,

  • wie euch die Social-Media-User wahrnehmen.
  • welcher der Social-Media-Kanäle am besten performt.
  • was ihr in den anderen Netzwerken verbessern könnt.
  • welche Plattform ihr sogar außenvor lassen könnt.

Monitort dabei relevante Hashtagss, um schnell auf Kommentare und Nachrichten zu reagieren, selbst wenn sie nicht direkt an euch gerichtet sind. Monitoring ist also ein eher reaktiver Prozess.

Social Listening

Social Listening oder auch Social Media Listening geht noch einen Schritt weiter. Den nächsten Schritt, um genau zu sein, wenn es darum geht, die Daten aus Kommentaren, Tags und Co. zu verarbeiten und strategisch zu nutzen. Beispielsweise werden auch einzelne Kommentare untersucht, Themen gesondert betrachtet oder Influencer identifiziert. Social Media Listening ist also nicht nur detaillierter und komplexer, sondern auch proaktiv(er). Denn mit dem Genauer-Hinhören geht es auch um das Aufspüren und Erkennen von bestimmten Trends und Social-Media-Entwicklungen generell.

Paid Ads

Neben bezahltem Content über Influencer, gibt es noch einen anderen Weg, den die Marken in unserem Partybeispiel gehen können, um Promo für alles rund um die Feier zu machen: Unsere Partyhost kann neben organischen Posts auch bezahlte Werbeanzeigen (Paid Ads oder Shoppable Ads) schalten. Damit erreicht Sasha gezielter und schneller ein größeres Publikum auch außerhalb ihrer aktuellen Community. Sie kann ihre Angebote zudem gezielt an Personen richten, die sie zum einen unbedingt auf der Party haben will, und die sich zum anderen auch am ehesten für ihre Veranstaltung interessieren.

Ads aus dieser Paid-Social-Marketing-Strategie fügen sich seit ein paar Jahren immermehr in die natürlichen Feeds der User ein. Bezahlte Inhalte werden immer regelmäßiger ausgespielt und weniger störend als noch vor zehn Jahren wahrgenommen. Umso wichtiger, dass Sasha ihre Zielgruppe für die Paid Ads richtig bestimmt. Auch für ihr Budget.

Warum Social Commerce?

Gute Gründe für Social Commerce gibt es zuhauf. Nicht nur im B2C. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Auch im B2B werden Events veranstaltet. Mehr noch: Auch Verantwortliche im B2B haben einen privaten (B2C) Alltag, in dem Social Media stattfindet; in dem Social-Media-Inhalte erstellt, konsumiert und Social Commerce betrieben wird.

Sasha könnte auch DIE Digitalkonferenz des Jahres veranstalten. Frank Thelen als Speaker einladen und Rezo als Influencer engagieren. The sky is the limit. Und auch für kleinere Nummern, sprich mit weniger Budget oder Hochkarätern im Line-up, führt an den Social-Media-Plattformen nichts vorbei. Sei es für das Branding oder den Verkauf von Tickets.

So, und wo sind jetzt die guten Gründe,fragt ihr euch vielleicht. Zu Recht. Wir lassen an der Stelle Zahlen und Fakten sprechen. Daten, die der Digital 2024 Global Overview Report erhoben hat.
Knapp 68 Millionen Menschen nutzten im Januar 2024 Social Media.

Mehr als 27 Prozent suchen dabei nach Inspiration für Dinge, die sie machen und kaufen könnten.

Knapp 21 Prozent suchen konkret nach Produkten, die sie kaufen können

Die Gesamtnutzung betrug dabei durchschnittlich 1 Stunde, 39 Minuten.

Am meisten genutzt wurden dabei folgende Social-Media-Kanäle:

  • WhatsApp fast 85 Prozent
  • Instagram knapp 62 Prozent
  • Facebook mit rund 60 Prozent
  • TikTok mit über 36 Prozent

Auch wenn TikTok noch auf den hinteren Plätzen landet, liegt die chinesische Plattform, bei der Nutzungsdauer von Social-Media-Apps pro Monat ganz vorn:

  • TikTok: 37 Stunden, 38 Minuten
  • Facebook: 11 Stunden, 24 Minuten
  • Instagram 9 Stunden, 07 Minuten

Im Ranking um die wichtigsten Kanäle für die Online- Markenrecherche in Deutschland landen soziale Netzwerke mit knapp 34 Prozent auf Rang 3, hinter Preisvergleichsseiten (39 Prozent) und Suchmaschinen (knapp 68 Prozent).

Im Durchschnitt nutzen die Menschen in Deutschland ca fünf Social-Media-Plattformen. Man muss kein Mathegenie sein, um zu sehen, dass diese Zahlen enormes Social-Commerce-Potenzial bieten.

Abgesehen davon ist es mit den Social-Media-Kanälen wohl wie mit vielen digitalen Themen: Das geht nicht mehr weg. Mehr noch ist anzunehmen, dass sich die Relevanz von Social Media und damit von Social Commerce noch erhöhen wird. Denn für die wichtigsten KPIs beim Auf- und Ausbau (digitaler)Kundenbeziehungen sind Social-Media-Plattformen der beste Ort. Social steht im Fokus. Das menschliche Miteinander. Auch wenn diese These ohne Zweifel angreifbar ist und ein digitales Socialn ein analaloges nicht ersetzen kann – aus Unternehmenssicht wäre es fatal, nicht auf Social Commerce in irgendeiner Form zu setzen. Welche Arten es gibt, welche Möglichkeiten und Gründe haben wir hier gemeinsam durchgespielt.

Ob Sneaker, Eventtickets, ein neues Serviceportal, ein einzigariges Angebot: Der Erfolg von Social Commerce ist keine Frage der Branche. Wenngleich es im B2C weniger komplex zugeht. Keine Frage der Branche, aber eine Frage der richtigen Strategie. Daher nun zum Abschluss, kurz und knackig drei ausgewählte Tipps für eure Social-Commerce-Strategie.

3 Tipps für eure Social-Commerce-Strategie

Tipp 1: Sorgt für relevante Inhalte

Relevant ist, was bei eurer Zielgruppe für Aufmerksamkeit sorgt. Macht sie zu den Heldinnen und Helden eurer Geschichten. Eure Inhalte sollten zudem qualitativ und optisch hochwertig sein. Ausgenommen sind beispielsweise TikTok-Trends, die bewusst auf verwackelte Videos setzen. Doch dafür müsst ihr die Plattformen auch kennen, auf denen ihr Social Commerce betreiben wollt. Was uns zu Tipp 2 führt.

Tipp 2: Setzt euch mit den Plattformen und ihren Algorithmen auseinander

Beschäftigt euch mit den sozialen Medien, ihren Besonderheiten und Algorithmen. Fragt euch: Welcher Social-Media-Kanal eignet sich für die Ziele eures Unternehmens am besten? Wer ist die Zielgruppe? Altersgruppen verteilen sich zunehmend auf den Plattformen. Ja, auch Baby-Boomer nutzen Facebook und TikTok. Achtet daher darauf, dass eure Zielgruppenorientierung auch zu der jeweilige Plattform passt. Führt Wettbewerbsanalysen durch, um eure Strategie regelmäßig zu hinterfragen und zu verbessern.

Tipp 3: Betreibt intensives Community Management

Wie private Beziehungen muss man auch digitale Beziehungen pflegen, damit sie funktionieren; und: halten. Heißt für euch: Dranbleiben. Am besten täglich. Community Management is Key. Kommuniziert regelmäßig, interagiert mit den Usern, bleibt interessiert. Übrigens, nicht nur auf Social Media. Pflegt also auch kanalübergreifend den Kontakt mit euren Kunden und denen, die es noch werden sollen. Haltet aber auch die Waage zwischen Social und Commerce. Soll heißen: Nicht um jeden Preis bei jeder Interaktion um eine Conversion feilschen, jedenfalls nicht offensichtlich. Was uns wieder zu Tipp Nummer eins führt: relevanter Content. So schließt sich der Kreis und damit auch unser Blick auf Social Commerce.

Jubiläum: 10 Jahre Handelskraft Konferenz am 12. und 13. März 2025 in Leipzig

Obwohl. Nicht ganz. Denn, wer noch nicht genug hat, dem legen wir noch etwas nahe: das Event des Jahres. Die Handelskraft Konferenz feiert 2025 10-jähriges Jubiläum. Vom 12.-13. März im Kunstkraftwerk Leipzig und remote. Zu Gast ist, unter anderem, auch Sascha Lobo. Wer, wenn nicht er, kann uns noch mehr über Social Commerce erzählen. In seiner Opening Keynote: »Social Media ist Pflicht« erhaltet ihr noch mehr Tipps für Inhalte, mit denen ihr in der radikalen Aufmerksamkeitsökonomie überlebt. Hört alles Wichtige zu brandaktuellen digitalen Trends wie Social Search oder Human Touch. Erfahrt, warum die Creator Economy mehr als nur ein Gen Z Hype ist und für einige Branchen gar überlebenswichtig werden kann. Seid dabei und nutzt eure Chance, um eure Fragen an einen der Top-Speaker der digitalen Szene loszuwerden.

Meldet euch jetzt auf unserer Handelskraft-Konferenz-Seite an und sichert euch euer Ticket für die Party des Jahres.

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Über Franzi Kunz

Trends gibt es unendlich viele. Jeder hat seine Berechtigung. Doch auf welche Trends kommt es für digitale Unternehmen an. Und vor allem für die, die es noch werden wollen? Franzi geht diesen Fragen nach. Als Digital Business Analyst und Techlead für die Marke Handelskraft spricht sie dafür seit mehr als sechs Jahren mit denen, die es wissen müssen: den Macherinnen und Machern des Digital Business. Ihre Erfahrungen sowie die Ergebnisse ihrer Recherchen bringt Franzi, unter anderem hier auf dem Blog, für euch aufs digitale Papier.

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