Do you like it? Vorsicht vor dem versteckten Like- Button

Mal wieder darf über Facebooks Entwicklungen kritisch diskutiert werden. Die Funktion des Like- Buttons wurde letzte Woche entscheidend verändert.

Anstatt der einfachen „Like“-Funktion beinhaltet diese nun eine automatische „Share“- Funktion. Diese neue Funktionsweise des Like- Buttons stellt eine Verbindung zum eigenen Nutzerprofil her und veröffentlicht durch einen Klick, automatisch Bild und Textinhalte. Im Vergleich zum Share- Button kann man hierbei nicht einmal bestimmen ob der Artikel mit oder ohne Bild dargestellt wird.

Das Problem dabei ist, dass verschiedene Videos seitdem durch einen vorgeschalteten, nicht erkenntlichen Like- Button getaggt sind und ihr, wenn ihr bei Facebook eingeloggt seid, den Inhalt bzw. die Homepage direkt als „Like“ veröffentlicht. Und seien wir ehrlich – Wieviel Facebookuser achten immer darauf, ob sie On- oder Offline sind?
Für die dreisten Anbieter solcher getaggten Videos verbirgt sich darin natürlich ein hoher Spreadingfaktor, verbunden mit hohen Werbeeinnahmen.

Für jeden Facebookuser ist es nervig und man sollte im Hinterkopf behalten, dass in Zukunft nicht nur Videos, sondern fast alle Funktionen im Internet getaggt sein könnten.

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Betrugsfälle bei dem Chinesischen B2B-Marktplatz Alibaba.com

Ein gravierender Betrugsfall erschüttert den chinesischen B2B-Marktplatz Alibaba.com. Wie das Unternehmen an diesem Montag mitteilte, sollen mehr als 2300 Händler ihre Kunden in den letzen zwei Jahren betrogen haben. Konzernchef David Wei und der für das Tagesgeschäft zuständige Alibaba-Manager Elvis Lee sind bereits zurückgetreten. Neuer Geschäftsführer ist nun Jonathan Lu, der auch den ebay-Konkurrenten Taobao.com leitet.

Die Betrüger haben begehrte Verbraucherelektronik mit CE-Kennzeichnung zu „attraktiven Preisen“ in niedrigen Stückzahlen angeboten. Die Geräte wurden daraufhin nie geliefert. Einige der Betroffenen wurden bereits entschädigt. Den betrogenen Käufern sollen 1,7 Millionen Dollar erstattet worden sein, teilte eine Sprecherin von Alibaba.com mit. Besonders gravierend war, dass viele der am Betrug beteiligten Händler mit der Bezeichnung „Gold Supplier“ gelistet waren und so als vertrauensvolle Handelspartner erschienen. Medienberichten zufolge sollen sogar circa 100 Mitarbeiter an den Vorfällen beteiligt gewesen sein.

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Interview: Wie geht es Zazzle.de nach einem Jahr auf dem deutschen Markt?

Der Einsatz von User Generated Products ist im E-Commerce schon nicht mehr wegzudenken. Das Konzept funktioniert entweder als Stand-alone-Lösung oder als Zusatzmodul in Form eines integrierten Produktkonfigurators (z. B. der Pax-Konfigurator von Ikea). Von T-Shirts, Parfums bis hin zu Müslis oder Skateboards gibt es bereits kaum mehr ein Produkt, das sich davor entziehen kann von Nutzern selbst gestaltet oder angefertigt zu werden.

Zazzle

Zazzle.de ist eine der Plattformen, die das Selbstmach-Prinzip für sich nutzt (Im September 2009 wurde auf Social Commerce darüber berichtet). Das international agierende Unternehmen ist nun seit mehr als einem Jahr erfolgreich auf dem deutschen Markt vertreten und ein Beispiel dafür, dass aus einem Trend ein solides Geschäftsmodell werden kann.

In einem Interview mit uns zieht Gründer und Geschäftsführer Jeff Beaver Resümee:

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Finanzierung von Startups und neue Wege. Zeit für einen Rückblick

Die Investorenszene steckt nach langer Zeit des Aufschwungs in der Krise. In der Szene mangelt es nicht an Startups, sondern eher an Ideen. Diese werden dringend benötigt, denn mit dem rasanten Wachstum der Online-Unternehmen wächst auch die Unsicherheit darüber, welche sich noch für Investitionen lohnen. Phillip Moehring von Dumont Venture führt gleich drei Gründe für die Flaute in der Startupszene an: Die Finanzkrise, Verschiebung des Fokus auf spätere Phasen und sichere Geschäftsmodelle und die strukturell bedingte Inflexibilität bei Startups. Kritisch sieht auch Jochen Krisch die Investorenbranche. Dabei sah zu Beginn der Online Startups alles noch viel rosiger aus.

Entwicklung des Venture Capitals

Einen interessanten Abriss der Geschichte des Venture Capital liefert Olaf Jacobi von förderland: Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich der Markt der Investoren in den USA. Bekannte Familien wie die Rockefellers oder Vanderbilts halfen jungen Unternehmen zu ihrem Erfolg. Die ersten Ventures waren die American Research And Development Corporation (ARDC) und J.H. Whitney & Company. Heute kann America auf eine lange Tradition zurückblicken.

Im Netz bin ich auf ein interessantes Projekt gestoßen, das einigen amerikanischen Investoren aus dem Norden Kaliforniens ein Denkmal setzt. Das Regional Oral History Office sammelt seit 1954 Interviews von Persönlichkeiten, die zu der Entwicklung der Region beigetragen haben. Das „Venture Capitalists Oral History Project“ wurde 2008 realisiert, unter anderem mit Beiträgen zu Schülern des VC Vaters und ARDC Gründers George Doriot.
In Deutschland startete 1975 die Wagnisfinanzierungsgesellschaft mit den Venture Capital Geschäft. Im Onlinebereich sind heute Namen wie Holtzbrinck, Team Europe und allen voran die Samwer Brüder gar nicht mehr weg zu denken. Das Platzen der Dotcom-Blase und Marktkonsolidierungen machten die Geschäfte der Investoren nach 2000 nicht gerade leicht. Heute, zehn Jahre später, haben die bekannten Online-Investoren hauptsächlich mit den Vorwürfen zu kämpfen nur Klone aus den USA zu fördern und zu wenig in neue Ideen zu investieren.

Neue Wege

Eigentlich ist es noch viel zu früh für einen Rückblick, dennoch wird in dem momentanen Diskurs deutlich: Investoren sollten sich vermehrt auf neue Konzepte konzentrieren. Seit den letzten Tagen kursieren Nachrichten über das Projekt von Xing-Gründer Lars Hinrichs in diversen Blogs. Zusammen mit der Agentur IDEO hat er HackFwd entwickelt. Das Projekt richtet sich an „Geeks“ mit einer Geschäftsidee, die bereits in der Pre-Seed-Phase nicht nur finanziell, sondern auch mit professioneller Hilfe zum Aufbau eines Unternehmens unterstützt werden. Keine Copycats, sondern neue Ideen sollen hier gefördert werden (siehe Gründerszene). Ähnliche Projekte in Europa gibt es bereits, zum Beispiel das dänische StartupBootcamp. Auch das Exciting Commerce Seed Programm bemüht sich um die Förderung neuer und innovativer Ideen.
Bleibt zu hoffen, dass diese Konzepte in naher Zukunft nicht die einzigen sein werden.

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Keine Regeln bei Chatroulette.com

Chatroulette.com kennt keine Regeln und erinnert den einen oder anderen an die „schonungslose Offenheit der ersten Web-Jahre“, wie Maren Fliegner von betabuzz.de schreibt.

Eine Rückkehr zu diesen Zeiten ist mit dem russischen Internet-Videochat-Portal Chatroulette nun wieder möglich, das derzeit durch das Web gehyped wird und in seiner Idee so jugendlich erscheint, dass es einen auch gar nicht verwundert wenn man sagt, der Erfinder sei 17 Jahre alt. Das entspricht übrigens der Wahrheit: Andrey Ternowski, 17 Jahre, Gymnasiast aus Moskau.

Durch Berichte der New York Times, des New York Magazine sowie von Spiegel Online, hat die Idee erst so richtig an Drall gewonnen: die Website soll derzeit (laut unbestätigter Quelle) bis zu 500.000 Besucher am Tag empfangen (Stand: Febraur 2010). Auch der Alexa Traffic Rank lässt auf eine extrem hohe Popularität schließen.

chatroulette

Die Idee ist: Jeder Besucher kann den Dienst, die Videochatfunktion unverzüglich nach Betreten der Seite ohne Registrierung nutzen. Per Zufall wird man mit einem völlig Fremden per Videochat verbunden (einzige Voraussetzung für das Funktionieren ist eine Webcam). Ist man verbunden, kann es losgehen. Möchte man meinen. Die Frage drängt sich schnell auf: Was soll losgehen?

Jeder der beiden Chatteilnehmer kann den Videochat beenden wann er möchte, um sofort wieder einem neuen zufällig ausgewählten Chatpartner zugewiesen zu werden.

Und so wie es Spiegel Online in seinem Beitrag schreibt, ist es auch:

» Wer bei Chatroulette mitspielt, erlebt im Sekundentakt ein Panoptikum der Menschlichkeit: Sex, Schock, Langeweile. In Chatroulette ist die einzige Währung Aufmerksamkeit: Wer seinen neu zugewiesenen Spielpartner nicht innerhalb einer Sekunde davon überzeugt, er oder sie werde gleich etwas Spannendes erleben, wird weggeklickt. Nachschub ist genug da […]. «

Der Teilnehmende ist „passives Opfer einer gnadenlosen Aufmerksamkeitslogik“, die brutal mit Gewöhnung, Langeweile und Sucht experimentiert.

Die Regeln lauten an erster Stelle „16+“ und „Please stay clothed“. Kontrolle darüber gibt es keine, Barrieren auch keine. Im Großen und Ganzen haben wir es mit einem Dienst zu tun, der keinerlei Ahnung darüber hat oder haben will, was mit ihm angestellt wird. In einer Bilderflut, die selbst das schlechteste Speed-Dating in den Schatten stellt, pendelt man zwischen gelangweilten Gesichtern, Pausenclowns, Kindern und Menschen, die sich an die ersten beiden Regeln nicht halten.

Kann lustig sein, ist sehr oft auch verstörend und ist bei weitem kein Hype geworden, weil es wirklich gut ist, sondern vielmehr, weil der anonyme Wille der ersten Web-Jahre noch nicht gänzlich erloschen ist.
Ein Dienst, den man an keinem Ende ernsthaft nutzen kann, der keinerlei Mehrwert bieten kann, außer die Tötung von Langeweile oder das stumpfe Befriedigen von Voyeurismus.

Und so wird auch die Parodie zu einer Parodie dieser Idee, über die man herzlich lachen kann, wenn man nicht alles immer so ernst nehmen würde:

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Peinliche Testimonial-Kampagne von Xing

Peinliche Testimonial-Kampagne von XingFast genau ein Jahr, nachdem das Business-Netzwerk Xing schon einmal in der Kritik stand, ist heute ein peinlicher Fauxpas bekannt geworden, bei dem das Wort „peinlich“ – anders als noch vor einem Jahr – wirklich zutreffend ist: Die neue Testimonial-Kampagne von Xing names „Und es hat Xing gemacht“.

Damals als schwarzhumorige Hommage an die Finanzkrise:

» Auf der Seite savethesacked.com (zu Deutsch: „Rette die/den Gefeuerten”) konnte man sich bis vor kurzem noch die Zeit mit einem Spiel vertreiben. Aus den Fenstern von Wolkenkratzern schrien Chefs „You’re fired” („Du/Sie bist/sind gefeuert”), woraufhin sich deprimierte arbeitslose Angestellte aus den Fenstern und damit in die Tiefe stürzten. Aber als Spieler konnte man die verlorenen Seelen retten, indem man diese per Klick und gesteuertem Xing-Fallschirm auffängt. «

Das halbe Web hat sich damals schäumend über diese Aktion, die Xing sofort wieder abbrach, ergossen. Einige hatten genug Humor um es nicht ganz so eng zu sehen. Gleich nach der Nummer gab es dann noch das Todesstrafen-Plakat, das man ungefragt für das Netzwerk Lokalisten.de entworfen hat. Nicht weniger makaber – aber eigentlich ebenso witzig. Humor ist eben Geschmackssache.
Eine wirklich peinliche, allerdings auch sehr erfolgreiche Aktion legte Burger King einen Monat zuvor hin („Mit Geschmacklosigkeit zum Geschmack“. Da wurde mir wieder einmal klar: Erst kommt das Fressen und dann die Moral.

Jede dieser Aktionen ist Geschmackssache gewesen und hat in irgendeiner Form mit dem Humorempfinden experimentiert.

Und Xing? Was macht Xing?

Spießer Alfons von off-the-record.de bringt es ganz gut auf den Punkt: „Es hat Xing gemacht, wozu der Spießer lauthals lacht!“

Xing hat das Wort Testimonial mal eben schnell umdefiniert. Die hier unten abgebildeten Testimonials, welche die Möglichkeiten von Xing fanfarenhaft in den Himmel preisen… (Bilder von off-the-record.de)

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… sind – und das ist wirklich peinlich – Xing-Mitarbeiter. Und keine dankbaren Kunden, geschweige denn Testimonials:

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Tja. Spießer Alfons dazu:

» Da werden Personen im Foto mit abgekürztem Namen und Berufsangabe gezeigt, die alle von positiven Erfahrungen mit Xing berichten. Sie, die bei Xing angestellt sind! Das ist so, würden zufriedene Edeka-Kunden den Supermarkt in der Werbung loben, bei welchen es sich um Verkäufer/innen aus den Märkten handelt, ohne dass der Betrachter das erkennen kann! «

Die ausführende Agentur aus Hamburg, die Deepblue Networks AG, hat ihrem Namen alle Ehre gemacht. Herzlichen Glückwunsch.

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iPhone-Verkaufszahlen nach Kontinenten und Ländern

In einer Flash-Map wird auf iphonemeter.com sehr schön dargestellt, wie sich die Abverkäufe des iPhones entwickeln. Laut der Website beruhen die Zahlen, die hier genannt werden auf Schätzungen aus der durchgeführten Primär- und Sekundärforschung.

Auf Messen und Kongressen im E-Commerce-Sektor erschleicht einen ja recht flink das Gefühl, dass 90 Prozent der westlichen Welt im Besitz eines iPhones sind. Die iPhone-„Statistik“ führt einem dennoch ganz nett vor Augen, wie stark die Verbreitung reell wirklich ist.

iphonometer

Weltweit sind es ca. 33 Millionen verkaufte iPhones, davon:

  • Asien – ca. 3,8 Millionen
  • Australien – ca. 800000
  • Europa – ca. 8,2 Millionen (Deutschland: ca. 800000)
  • Nordamerika – ca. 16,5 Millionen (USA: ca. 16 Millionen)
  • Südamerika – ca. 2,2 Millionen
  • Afrika – ca. 250000
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Facebook macht seit letztem Quartal erstmalig Gewinn

home_facebookIm August 2008 konnte Facebook bereits 100 Millionen registrierte User vorweisen. Im April 2009 waren es 200 Millionen, also eine Verdopplung. Nur drei Monate später, im Juli 2009, waren es schon 250 Millionen User. Und jetzt, nur zwei Monate später, sind es 300 Millionen. So langsam wird’s langweilig? Die ersten stehen schon bereit und schauen nach, auf welchen Platz die „Nation Facebook“ demographisch in der Liste der bevölkerungsreichsten Staaten liegt? Das Ziel lautet „Indien“ oder „China“? Oder beide?

Ja, Facebook ist groß und unabhängig.

Die wirklich wichtige Information ist jedoch: Facebook kann seit letztem Quartal einen positiven Cash-Flow vorweisen, im Sinne: Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben, ein Ziel, das der Gründer und CEO, Mark Zuckerberg, eigentlich 2010 angepeilt hat. Gewinn. Umso erfreulicher für ihn:

» As of today, Facebook now serves 300 million people across the world […] It’s a large number, but the way we think about this is that we’re just getting started on our goal of connecting everyone. We’re also succeeding at building Facebook in a sustainable way. Earlier this year, we said we expected to be cash flow positive sometime in 2010, and I’m pleased to share that we achieved this milestone last quarter. This is important to us because it sets Facebook up to be a strong independent service for the long term. «

Insbesondere der letzte Satz Zuckerberg’s Aussage unterstreicht noch einmal, dass Facebook keinerlei Interessen verfolgt, sich an irgendjemanden zu verkaufen (an Google, …).

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