Mobile Commerce: Wie ihr das vielversprechende Geschäftskonzept für euer Unternehmen nutzen könnt

Quelle: dotSource

Die eine oder andere mag sich noch an die folgende Prognose aus dem Jahr 2007 erinnern: »Das iPhone wird nie im Leben einen bedeutenden Marktanteil erlangen. Keine Chance.«

Diese Aussage stammt von Steve Ballmer, dem ehemaligen CEO von Microsoft, der mit seiner Einschätzung kaum falscher hätte liegen können. Denn inzwischen basieren knapp 30 Prozent aller mobilen Endgeräte auf dem iOS-Betriebssystem, womit sich das iPhone lediglich den Android-Smartphones geschlagen geben muss.

Ähnlich verhält es sich mit Mobile Commerce: Viele Menschen glaubten zunächst nicht an diesen Trend, da Mobiltelefone anfangs nicht in der Lage waren, komplexe Aufgaben auszuführen. Doch auch sie wurden eines Besseren belehrt, denn infolge zahlreicher technologischer Fortschritte hat das Geschäftskonzept den Durchbruch geschafft und ist nicht mehr aus der Onlinelandschaft wegzudenken.

In Deutschland beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer von Smartphones heute ungefähr 150 Minuten pro Tag. Egal, ob wir mit Familie und Freunden kommunizieren, uns persönlich weiterbilden oder uns einfach die Zeit vertreiben: Für viele Menschen sind Smartphones ein fester Begleiter im Alltag. Über die Jahre hinweg sind etliche Nutzungsmöglichkeiten hinzugekommen, die unser Leben in vielerlei Hinsicht bereichern – und gefühlt kommen tagtäglich weitere Entwicklungen hinzu. Deshalb ist es für euch unerlässlich, die aktuellsten Trends im Auge zu behalten.

Insbesondere im Hinblick auf Onlineshopping hat sich einiges getan: Der Anteil der Nutzer, die wöchentlich mindestens einen Onlineeinkauf über mobile Endgeräte tätigen, belief sich 2023 in Deutschland auf beeindruckende 24,4 Prozent.

Daher ist es für euch unerlässlich, sich mit dem Thema Mobile Commerce auseinanderzusetzen. In diesem Artikel erfahrt ihr, weshalb dieses Segment kontinuierlich wächst und wie ihr es in eure strategischen Überlegungen einbeziehen könnt, um so maßgeblich zum Unternehmenserfolg beizutragen.

        1. Definition: Was ist Mobile Commerce?
        2. Mobile Commerce vs. E-Commerce
        3. Entwicklung von M-Commerce
        4. Kategorien und zugehörige Beispiele
        5. 5 Vorteile des Mobile Commerce
        6. Herausforderungen im Mobile Commerce
        7. Wieso Mobile Commerce für euer Unternehmen von Bedeutung ist

Definition: Was ist Mobile Commerce?

Mobile Commerce (kurz: M-Commerce) ist eine Teildisziplin des E-Commerce. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Weiterentwicklung des traditionellen Onlinehandels. Nutzer können Transaktionen im Internet ganz ohne Desktop-PC abschließen. Alles, was sie dafür benötigen, sind ein Zugang zum Internet sowie ein mobiles Endgerät, beispielsweise ein Smartphone oder Tablet.

Das ermöglicht euren Usern bequeme Einkaufserlebnisse, die weder an einen bestimmten Ort noch an eine konkrete Uhrzeit gebunden sind. Euch als Unternehmen fällt es durch M-Commerce wiederum leichter, mit euren Kunden zu interagieren und stets erreichbar zu sein. Gerade in der heutigen Zeit, in der von Nutzern sozialer Medien spürbarer Einfluss ausgeht, solltet ihr diesbezüglich proaktiv handeln, um diese (potenziellen) Kunden frühzeitig anzusprechen.

Mobile Commerce vs. E-Commerce – Wo liegt der Unterschied?

Im E-Commerce können sämtliche Geräte für den Kauf oder Verkauf von Produkten und Dienstleistungen genutzt werden. Mobile Commerce hingegen umfasst ausschließlich Transaktionen, die über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets abgewickelt werden. Durch deren Verwendung sind Nutzer in der Lage, flexibel an relevante Informationen zu gelangen und somit fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Ist ein Produkt im Laden beispielsweise nicht mehr in der passenden Größe vorhanden, kann ein Kunde dieses direkt online zu sich nach Hause bestellen. Mithilfe von Push-Benachrichtigungen, QR-Codes und ähnlichen Interaktionsmöglichkeiten können Marketingmaßnahmen zudem auf spezifische Nutzergruppen zugeschnitten werden. So könnt ihr User über neue Releases in Kenntnis setzen und für eine engere Bindung zur Marke sorgen.

Ein prominentes Beispiel hierfür ist der Sportartikelhersteller Nike, der die erhöhte Interaktionsbereitschaft über Mobile Apps erkannt hat und sie sich zunutze macht. User erhalten auf diesem Kanal unter anderem personalisierte Produktempfehlungen und können Barcodes von Produkten scannen, um weitere Informationen zu erhalten.

Ein weiterer Aspekt, in dem sich Mobile Commerce und E-Commerce wesentlich unterschieden, ist die Datensicherheit: Während im E-Commerce häufig auf Zwei-Faktor-Authentifizierung zurückgegriffen wird, setzen Unternehmen im Mobile Commerce zusätzlich auf biometrische Methoden wie Fingerabdruck-Scans und Gesichtserkennung. So können Kunden sicherstellen, dass nur sie auf die in Apps gespeicherten persönlichen Informationen zugreifen können.

Mobile Commerce: Die Entwicklung

Mobile Commerce ist längst kein Trend mehr. Diese Disziplin ist bereits seit Jahren relevant, was unter anderem an deren kontinuierlicher Weiterentwicklung liegt.

Um die Jahrtausendwende herum eröffneten die ersten Smartphones mit Internetzugang völlig neue Möglichkeiten. Da diese Geräte sowie die zur Verfügung stehenden Datenverbindungen anfangs jedoch nicht ausgereift genug waren, wurde Mobile Commerce erst im Laufe der Zeit immer populärer.

Spätestens der Hype um TikTok sollte Unternehmen davon überzeugt haben, sich intensiv mit dem Thema Mobile Commerce zu beschäftigen. Da junge Menschen vermehrt solche Plattformen anstelle von Google nutzen, um sich zu informieren, solltet ihr euch entsprechend umorientieren und das veränderte Suchverhalten nicht außer Acht lassen.

Heutzutage entfällt ein beträchtlicher Anteil der Transaktionen im E-Commerce auf Mobile Commerce. Das hat insbesondere Einzelhandelsunternehmen dazu veranlasst, auf mobile Plattformen und Apps umzusteigen, um so den sich ändernden Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen. Statistiken belegen, dass im ersten Quartal 2024 etwa 62 Prozent des Gesamt-Traffics im weltweiten E-Commerce auf Smartphones zurückzuführen waren. Ein gigantischer Wert, der die Entwicklung weg von Desktop-PCs und hin zu mobilen Geräten verdeutlicht. Dementsprechend solltet ihr Sorge dafür tragen, dass dieser Wandel in eurer Unternehmensstrategie berücksichtigt wird.

Mobile Commerce: Kategorien und zugehörige Beispiele

Mit der Zeit hat sich Mobile Commerce also kontinuierlich weiterentwickelt. Inzwischen ist der permanente Fortschritt dieses Geschäftskonzepts in zahlreichen Branchen angekommen. Prinzipiell lässt sich das Ganze in drei Kategorien unterteilen.

1. Mobile Shopping

Beim Mobile Shopping nutzen Kunden mobile Websites oder Apps, um online Produkte zu erwerben. Dadurch können sie viel Zeit sparen. Mit mobilen Anwendungen könnt also auch ihr den Bedürfnissen eurer Kunden nach angenehmen Einkaufserlebnissen gerecht werden.

Besonders bekannt sind große Plattformen wie Amazon oder eBay, aber auch kleinere Player können mithilfe solcher Anwendungen einen Wettbewerbsvorteil erzielen. So etwa die Einzelhandelskette Sonderpreis Baumarkt: Über eine Mobile App erhalten Interessierte und Kunden neben Produkten auch eine integrierte Kundenkarte, das wöchentliche Angebotsblatt sowie digitale Kassenzettel. Auf diese Art und Weise bringt sich Sonderpreis Baumarkt in seiner Branche in eine aussichtsreiche Position, da das Unternehmen nicht nur Kunden enger an sich bindet, sondern auch einen Beitrag in puncto Nachhaltigkeit leistet.

2. Mobile Banking

Die zweite Kategorie ist generationsübergreifend im Alltag angekommen: Mobile Banking. Ganz unkompliziert ist es über mobile Anwendungen möglich, Rechnungen zu bezahlen. Es gibt kaum noch Finanzinstitutionen, die keine solche App in ihrem Portfolio haben.

Die Sicherheit hat im Mobile Banking einen besonders hohen Stellenwert. Eine gängige Herangehensweise ist hierbei das Push-TAN-Verfahren, bei dem Transaktionen über eine separate App freigegeben werden.

Ein Beispiel für herausragendes Mobile Banking liefert die Deutsche Bank, welche im Handelsblatt-Ranking der besten Apps für Mobile Banking 2023 auf Platz eins rangierte – vor Konkurrenten wie der Commerzbank oder Sparkasse. Durch exzellente Bedienbarkeit, die größte Bandbreite an Features und ausgezeichnetes Multibanking, also die Verwaltung von Konten unterschiedlicher Banken in einer einzigen App, konnte sich die Finanzinstitution als Spitzenreiter durchsetzen.

3. Mobile Payment

Mobile Payment bildet die dritte und somit letzte Kategorie. Mithilfe von Dienstleistern wie PayPal und Apple Pay können eure Kunden sowohl im stationären Handel als auch online Zahlungen über mobile Endgeräte tätigen.

Da Bargeld und Bankkarten wegfallen, entsteht ein bequemeres Einkaufserlebnis. Wenn User über viele verschiedene Zahlungsmöglichkeiten verfügen, greifen sie mitunter auf ein Mobile Wallet zurück. Dabei handelt es sich um eine App, die Zahlungsinformationen speichert, indem Nutzer zum Beispiel Kreditkarten hinterlegen. Anwenderinnen und Anwender können dort auch Treuekarten und Tickets aufbewahren.

5 Vorteile des Mobile Commerce

Mobile Commerce ist omnipräsent – und das nicht ohne Grund. Schließlich bietet diese Ausprägung des E-Commerce zahlreiche Vorteile für Unternehmen, von denen auch ihr ganz einfach profitieren könnt:

Verstärkte Kundenbindung und -akquise: Indem ihr euren Kunden mit Mobile Commerce Zugang zu einem breiten Spektrum an Features bietet, könnt ihr sie enger an euch binden und zudem einen größeren Kundenstamm aufbauen. Hierfür eignet sich insbesondere Social Media, weil Nutzer dort eher gewillt sind, sich auf neue Produkte einzulassen. Somit nutzt ihr auch den Trend des Social Commerce und könnt euch zukunftsweisend positionieren.

Personalisierung: Auch könnt ihr durch M-Commerce Einkaufserlebnisse noch personalisierter gestalten. Ihr könnt etliche Optionen wie Push-Benachrichtigungen und Location-Tracking nutzen und eure Zielgruppe so schneller mit relevanten Informationen versorgen. Wie auch damals beim iPhone ist es euch auf diese Art und Weise möglich, durch Nutzerfreundlichkeit zu glänzen.

Erreichbarkeit: Menschen haben ihr Smartphone fast immer griffbereit. Dementsprechend verbringen sie damit wesentlich mehr Zeit als an Desktop-PCs. Darüber hinaus könnt ihr im M-Commerce durchaus von Spontankäufen profitieren, da Nutzer gerne ohne konkrete Intention von App zu App springen. Diese Aspekte machen es euch einfacher, (potenzielle) Kunden zu erreichen.

Geolocation: Dieser Vorteil umfasst das bereits oben erwähnte Location-Tracking. Die GPS-Funktion mobiler Endgeräte ermöglicht es euch, ortsbasierte Angebote zu erstellen sowie Nutzer an Filialen in der Nähe zu verweisen, bei denen die gewünschten Produkte vorrätig sind.

Warenverfügbarkeit: Durch Mobile Commerce seid ihr rund um die Uhr für Nutzer erreichbar – ganz egal, wo diese sich gerade befinden. Diese dauerhafte Verfügbarkeit wird von Kunden häufig sehr wohlwollend wahrgenommen und kann somit zu Umsatzsteigerungen führen.

Herausforderungen im Mobile Commerce

Damit ihr von den Trends der M-Commerce-Welt profitieren könnt, müsst ihr zunächst einige Hürden überwinden. Im Folgenden führen wir daher einige Aspekte auf, die ihr definitiv berücksichtigen solltet, wenn ihr euch mit diesem Geschäftskonzept auseinandersetzt:

Technische Gegebenheiten: Es ist immens wichtig, dass euer Onlineshop beziehungsweise eure Website auf mobilen Endgeräten ebenfalls reibungslos funktioniert, ansprechend gestaltet und intuitiv zu bedienen ist. Hierfür müsst ihr aus technischer Hinsicht die notwendigen Grundvoraussetzungen schaffen und eine mobile Version bereitstellen.

Sollte das nicht der Fall sein, kann es zu negativen Einkaufserlebnissen und frustrierten Nutzern kommen. Alternativ könnt ihr eine Mobile App anbieten; jedoch ist der initiale Einrichtungsaufwand hier nicht merklich geringer.

Wenn ihr eure mobile Präsenz also ausbauen wollt, solltet ihr das Vorgehen sorgfältig planen. Unsere E-Commerce-Expertinnen und -Experten beraten euch gerne hinsichtlich der passenden Strategie und unterstützen euch bei der Umsetzung eurer Ideen.

Bestellvorgang: Gerade im Mobile Commerce ist es essenziell, den Bestellprozess so einfach wie möglich zu gestalten. Nutzer treffen über mobile Endgeräte des Öfteren spontane Kaufentscheidungen. Eine langwierige Customer-Journey mit unzähligen Schritten wirkt hier eher abschreckend und kann zu Transaktionsabbrüchen führen. Ihr könnt dem vorbeugen, indem ihr sogenannte »One-Click-Zahlungen« anbietet. Unternehmen wie Reebok und Amazon wenden diese Innovation bereits erfolgreich an.

Datenschutz: Für viele Nutzer ist die Sicherheit ihrer Daten ein wichtiges Anliegen – im Mobile Commerce ist diese Thematik umso präsenter. Dementsprechend solltet ihr darauf ein besonderes Augenmerk legen, um Betrugsfälle zu vermeiden und keine (potenziellen) Kunden zu vergraulen. Biometrische Verfahren können hier Abhilfe schaffen.

Fazit: Wieso Mobile Commerce auch für euer Unternehmen von Bedeutung ist

Mobile Commerce ist an sich nichts Neues. Die Entwicklungen, die im Rahmen dieses Geschäftskonzepts immer wieder für Aufsehen sorgen, sind es hingegen schon. Auch wenn ihr – wie Steve Ballmer bezüglich des iPhones – eventuell Zweifel an Mobile Commerce hattet, ist es nun höchste Zeit, diese über Bord zu werfen.

Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Branche, Wurzeln im stationären Handel oder mangelnde Kenntnisse in puncto Technologie und Datensicherheit dürfen keine Ausrede mehr sein. Wenn ihr euch auch weiterhin von der Konkurrenz abheben möchtet, solltet ihr Mobile Commerce und die damit einhergehenden Trends fortan in eure strategischen Überlegungen integrieren.

Zahlreiche Softwarehersteller bieten bereits Lösungen an, die explizit auf Mobile Commerce zugeschnitten sind. Hier lohnt es sich, einen genauen Blick auf die verfügbaren Hilfestellungen zu werfen, um die passende für euer Unternehmen zu finden.

Mehr Einblicke in das Thema Mobile Commerce und hilfreiche Anhaltspunkte dazu, wie ihr euch diesem Geschäftskonzept annehmen könnt, erhaltet ihr in der Success Story zum Sonderpreis-Baumarkt-Projekt. Dort erfahrt ihr, wie es der Einzelhandelskette mit Unterstützung von dotSource gelungen ist, eine Mobile App aufzusetzen und so ihre Omnichannel-Strategie auszubauen – eine Vielzahl an Informationen, die auch eurem Unternehmen zugutekommen.

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Über Franzi Kunz

Trends gibt es unendlich viele. Jeder hat seine Berechtigung. Doch auf welche Trends kommt es für digitale Unternehmen an. Und vor allem für die, die es noch werden wollen? Franzi geht diesen Fragen nach. Als Digital Business Analyst und Techlead für die Marke Handelskraft spricht sie dafür seit mehr als sechs Jahren mit denen, die es wissen müssen: den Macherinnen und Machern des Digital Business. Ihre Erfahrungen sowie die Ergebnisse ihrer Recherchen bringt Franzi, unter anderem hier auf dem Blog, für euch aufs digitale Papier.