Design-Systeme: Das Erfolgsrezept für einen starken Markenauftritt Posted on 03.02.202510.02.2025 | by Franzi Kunz Mit Design-Systemen zum gleichbleibend »gut schmeckendem« Markenerlebnis. Quelle: dotSource Design ist mehr als Ästhetik. So viel sollte im E-Commerce klar sein. Euer Markenauftritt ist euer A und O. Sollte auch klar sein. Er ist die Grundlage, um Vertrauen bei euren Kunden zu schaffen und sie langfristig an eure Marke zu binden. Doch wie schafft ihr einen konsistenten Markenauftritt über alle Kanäle hinweg – und das auch noch effizient? Hinzu kommt das Problem mit den so oft zitierten historisch gewachsenen Prozessen. Abläufe werden zur Herausforderung, weil es mehrere Quellen der Wahrheit für Design, Code und Dokumentation gibt. Abläufe, die zu Inkonsistenzen, redundanten Prozessschritten und mehr Fehlern führen. In einer Zeit, in der Effizienz wichtiger denn je ist, kann sich euer Unternehmen solche Mehraufwände schlichtweg und sprichwörtlich nicht leisten. Abhilfe schaffen Design-Systeme. Sie sind die Antwort auf das Wie: auf das Wie schafft ihr ein einheitliches Markenerlebnis und das so effizient wie möglich. In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr über Design-Systeme wissen müsst: Was sie sind, welche Vorteile sie bringen, wie sie aufgebaut sind und wie ihr sie erfolgreich implementiert. InhaltWas sind Design-Systeme?Warum braucht ihr ein Design-System?Bestandteile und Aufbau eines Design-SystemsVorteile von Design-SystemenWie implementiert ihr ein Design-System? 6 wichtige SchritteWarum ein Design-System unverzichtbar ist Was sind Design-Systeme? Design-Systeme sind umfassende Sammlungen von wiederverwendbaren UI-Komponenten, Design-Richtlinien, Code-Snippets und Dokumentationen. Diese dienen als zentrale Quelle für die Gestaltung eurer Marke. Sie unterstützen euch dabei, auf Basis klarer Regeln, Standards und allgemeingültigen Prinzipien euren Markenauftritt von der Idee bis zur Wahrnehmung zu vereinheitlichen. Außerdem vermeidet ihr dadurch: Mehraufwand für eure Teams, Widersprüche im Design und inkonsistente Nutzererlebnisse. Ein Design-System sorgt also dafür, dass: eure Teams effizienter arbeiten, Designschulden vermieden werden, Inkonsistenzen im Design reduziert werden, und Nutzer ein einheitliches Markenerlebnis über alle Plattformen hinweg erleben. Warum braucht ihr ein Design-System? Stellt euch vor, eure Teams sind wie die Köche eines gut laufenden italienischen Restaurants. Typische italienische Küche hat Wiedererkennungswert, egal wo man sie konsumiert. Warum? Weil die Köche sich an standardisierte Rezepte, bewährte Zutaten und feste Abläufe halten. Fehlt dieses System, könnten Gerichte unterschiedlich schmecken – und im schlimmsten Fall enttäuschen. Ein Design-System funktioniert genauso wie ein durchdachtes gastronomisches Konzept: Es stellt sicher, dass eure Marke unabhängig vom Team, der Plattform oder dem genutzten Kanal gleichbleibend »gut schmeckt«. Ebenso wie ein italienisches Kochbuch bietet es feste »Rezepte« – also Tools und sogar Anleitungen für die Präsentation, sodass jedes Teammitglied die gleiche Qualität liefern kann. Bestandteile und Aufbau eines Design-Systems Ein Design-System ist die zentrale Single Source of Truth, die alle Design- und Entwicklungsprozesse eines Unternehmens verbindet. Dabei besteht ein Design-System aus vier Kernbestandteilen, mit denen Design- und Entwicklungsteams gemeinsam einen einheitlichen Markenauftritt gewährleisten. Styleguides: Sie dokumentieren, wie das Design-System eingesetzt und weiterentwickelt wird. Design-Tokens: Zentralisierte Variablen für Farben, Schriftarten und andere Designelemente, die sowohl im Design als auch im Code verwendet werden. Sie sind Bestandteil des Styleguides. UI-Komponenten: Buttons, Formulare, Navigationselemente und andere wiederverwendbare Bausteine. Code und Dokumentation: Klare Anleitungen und Beispiele, die Design und Entwicklung nahtlos miteinander verbinden. Wie sind Design-Systeme aufgebaut? Für die Erstellung eines Design-Systems eignet sich das Atomic-Design-Prinzip, das UI-Komponenten in einer logischen Hierarchie organisiert. Das erleichtert es euren Teams, Designelemente zu erweitern und anzupassen. Atomic-Design funktioniert wie die Strukturierung eines Restaurantmenüs: Atome: Die kleinsten Bausteine, wie Buttons, Texte oder Farbwerte. Sie sind also die Grundzutaten – wie Salz, Pfeffer oder Mehl. Moleküle: Kombinationen aus Atomen, z. B. eine Suchleiste. Sie verbinden die Zutaten, etwa zu einer Sauce. Organismen: Komplexere Strukturen wie Navigationsmenüs oder Formulare. Sie sind also komplexere Einheiten, wie ein vollständiges Gericht. Templates: Zusammengesetzte Seitenlayouts, die die Struktur definieren. Sie bilden das Rezept, das die Struktur eines gesamten Essensplans definiert. Pages: Finale Seiten mit echten Inhalten, wie eine Produktseite. Sie sind somit die fertigen Gerichte, die dem Gast serviert werden. Design-System vs. Styleguide Design-System, Styleguide – Wo ist der Unterschied? Vergleicht ein Design-System mit der Kochbibel eines Spitzenrestaurants. Ein Styleguide ist nur ein Kapitel darin, das Basisrezepte enthält – etwa für Tomatensoße oder Pizzateig. Ein Design-System hingegen umfasst alles: von den Rezepten und Zutatenlisten über Werkzeuge und Zubereitungstechniken bis hin zur Tischdekoration. Es deckt alle Bereiche ab, die für ein konsistentes Erlebnis wichtig sind. Ein Koch, der keine standardisierten Rezepte hat, könnte zwar ein gutes Gericht zaubern, doch die Wahrscheinlichkeit, dass es jedes Mal anders schmeckt, ist hoch. Dasselbe gilt für eure Marke: Ohne ein Design-System riskieren eure Teams, dass Nutzererlebnisse unterschiedlich und inkonsistent wirken. Das Ergebnis: Verwirrung und ein beschädigtes Vertrauen bei den Kunden. Vorteile von Design-Systemen Ein gut durchdachtes Design-System bietet eine Vielzahl von Vorteilen für euer Unternehmen, eure Teams und die Endnutzer. Es ist wie ein perfektes Rezeptbuch für eure Marke, über das alle Teams nach denselben Prinzipien arbeiten – von Design über Entwicklung bis Projektmanagement. So bleibt das »Gericht« gleichbleibend gut, unabhängig davon, wer es zubereitet. 5 Vorteile von Design-Systemen: 1. KonsistenzEin konsistenter Markenauftritt stärkt das Vertrauen eurer Kunden. Wenn euer Design auf allen Kanälen einheitlich ist, steigert das die Wiedererkennung und Professionalität eurer Marke. Stellt euch vor, im italienischen Restaurant bekommt jeder Gast eine andere Version Pasta Carbonara. Das könnte für das Restaurant fatal werden. Ein Design-System verhindert in eurem Fall solche Überraschungen: Es sorgt für klare Vorgaben und einheitliche Ergebnisse, unabhängig davon, welches Team oder welche Plattform involviert ist. 2. EffizienzEin gutes Restaurant hat standardisierte Prozesse, um schnell und präzise zu arbeiten. Zutaten sind genau portioniert. Die Abläufe in der Küche greifen nahtlos ineinander. Ähnlich funktioniert ein Design-System. Es aktualisiert Anpassungen automatisch, eliminiert unnötige Arbeitsschritte, minimiert Fehlerquellen, und sorgt dafür, dass die »Köche« – eure Teams – enorm Zeit sparen, da sie nicht immer wieder von Grund auf neu beginnen, sondern Änderungen nur einmal vornehmen müssen 3. SkalierbarkeitWenn ein Restaurant expandiert, z. B. mit einer neuen Filiale, benötigt es dieselben Rezepte, Standards und Prozesse, um die Qualität beizubehalten. Ein Design-System ermöglicht genau das: Es bietet euch eine zentrale Sammlung von Vorlagen und Regeln, sodass Änderungen oder Erweiterungen überall konsistent umgesetzt werden können – egal, ob auf einer neuen Plattform oder in einem anderen Team. 4. Bessere ZusammenarbeitIn einer Restaurantküche müssen Köche, Kellner und Manager Hand in Hand arbeiten, um ein reibungsloses Erlebnis zu gewährleisten. Ein Design-System ist das verbindende Element in eurem Unternehmen: Dank einheitlicher Richtlinien sorgt es dafür, dass Design, Entwicklung und alle anderen involvierten Teams dieselbe Sprache sprechen und ein gemeinsames Ziel verfolgen – nämlich ein perfektes »Gericht« – euer Produkt – zu servieren. 5. Höhere QualitätEine Küche, die keine standardisierten Rezepte verwendet, produziert jedes Mal etwas anderes – mal schmeckt es gut, mal nicht. Das kann Gäste vergraulen. Ein Design-System stellt sicher, dass die Qualität eurer Gerichte (eurer digitalen Produkte) konstant hoch bleibt, indem es klare Regeln und Standards vorgibt, die jedes Team einhalten kann und damit Inkonsistenzen minimiert – sowohl im Design als auch in der Entwicklung Wie implementiert ihr ein Design-System? 6 wichtige Schritte Die Einführung eines Design-Systems erfordert sorgfältige Planung und Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Teams. Typische Herausforderungen dabei sind: veraltete Dokumentation mangelnde Abstimmung zwischen Design und Entwicklung hoher Pflegeaufwand für einzelne Komponenten Vermeidet diese Probleme, indem ihr: eure Dokumentation stets aktuell haltet, klare Verantwortlichkeiten sicherstellt, Tools wie Storybook, die Design und Code verbinden, nutzt. Hier sind sechs wichtige Schritte, die ihr bei der Implementierung von Design-Systemen gehen solltet: 1. Analyse und Planung Bewertet eure aktuellen Prozesse und identifiziert Schwachstellen. Definiert klare Ziele für das Design-System. 2. Definition von Design-Richtlinien Legt Standards für Farben, Typografie, Interaktionen und Animationen fest. 3. Entwicklung einer Komponentenbibliothek Erstellt wiederverwendbare UI-Bausteine, die in Tools wie Figma, Sketch oder Adobe XD organisiert werden. 4. Integration von Design-Tokens Nutzt zentrale Variablen, um Konsistenz zwischen Design und Code zu gewährleisten. 5. Dokumentation und Schulung Erstellt klare Anleitungen zur Nutzung des Design-Systems und schult eure Teams. 6. Iterative Weiterentwicklung Passt das System regelmäßig an neue Anforderungen und Feedback an. Warum ein Design-System unverzichtbar ist Unternehmen wie Airbnb oder Spotify setzen erfolgreich auf Design-Systeme, um konsistente Nutzererlebnisse zu gewährleisten. Mit Tools wie Storybook oder UXPin stellen sie sicher, dass Design und Code nahtlos ineinandergreifen. Diese erfolgreichen Brands zeigen: Ein Design-System ist der Schlüssel zu konsistenten Markenauftritten, effizienteren Prozessen und besseren Nutzererlebnissen. Es verbindet Design und Entwicklung nahtlos und sorgt dafür, dass alle Teams dieselben Ziele verfolgen. Wie in einer Küche geht es darum, Zeit zu sparen, Fehler zu minimieren und gleichzeitig Qualität zu sichern. Ein Design-System stellt sicher, dass eure Teams nicht jedes Mal von Grund auf neu beginnen müssen. Stattdessen können sie sich darauf konzentrieren, Innovationen zu schaffen, neue Rezepte zu entwickeln und eure Zielgruppe immer wieder zu begeistern. Setzt auf ein Design-System, das so flexibel ist wie ein gutes Menü und dennoch klare Vorgaben bietet. Es wird euch helfen, auch in einer dynamischen und wettbewerbsintensiven digitalen Welt immer einen Schritt voraus zu sein – mit einem unverwechselbaren Geschmack, der euch einzigartig macht. Wie ihr bereits mit wenigen Schritten mit einem eigenen Design-System Workflows und Prozesse optimiert und Design- sowie Entwicklungsaufwände minimiert, zeigen euch unsere Design-Experten im Webinar. Meldet euch jetzt kostenfrei an, seid am 27. Februar live dabei oder erhaltet im Nachgang die Aufzeichnung per E-Mail. Zum Webinar »Design-Systeme« Jetzt teilen (16 Bewertung(en), Schnitt: 4,38 von 5)Loading... Categories Customer Experience