Composable Commerce gehört die Zukunft – und weitere wichtige Ergebnisse des Gartner-Report

Composable Commerce gehört der Zukunft – und weitere wichtige Ergebnisse des Gartner-Report
Quelle: Hatiful Yosa / Unsplash

Der Monolith verschwindet aus dem E-Commerce. Das zeigt der aktuelle Gartner-Report. Und er zeigt auch: Die Plattformanbieter reagieren unterschiedlich auf die Bewegung. Zwar bieten alle Microservice-Funktionalitäten.

Trotzdem gibt es große Unterschiede – gerade für diejenigen, die auf Composable Commerce setzen. Außerdem: Der Wettbewerb der Plattformen trägt Früchte. Erneut sind viele neue Funktionen dazugekommen.

Composable Commerce, Storefronts, »MACH«: Das ist State of the Art

Dass im E-Commerce On-Premise eher als die Ausnahme gilt? Längst Standard. Software-as-a-Service hat sich durchgesetzt und die Plattformanbieter bauen die Cloud aus.

Ebenfalls nicht mehr wegzudenken: Marktplatz-Anbindungen. Auch für B2B-Geschäftsmodelle gehören die zum Repertoire, wie der Verbandskasten ins Auto.

Unterschiede gibt es in Sachen Composability. Dennoch zeigt der Gartner-Report, der API-first-Ansatz und Headless scheinen sich durchzusetzen. Für die Autorinnen und Autoren entpuppen sich dabei auf Java-Script basierte Storefronts als Königsweg, besonders wenn die sich die UIs ohne Code managen lassen. Auch die Erfahrungen von dotSource bestätigen das. Composability, Storefronts und der MACH-Archtitektur gehört die Zukunft, Unternehmen fragen sie verstärkt nach.

Kurzum: Die »MACH«-Architektur scheint erfolgsversprechend. MACH steht für Microservice-based, API-first, Cloud-native und Headless. Wer auf sie setzt, ist technisch schon einmal gut gerüstet.

E-Commerce-Plattformen im Vergleich: Es gibt nicht die eine Lösung für alle

Generelle Marktentwicklungen sind das Eine. Wer sich für eine E-Commerce-Lösung entscheiden will, braucht aber mehr Details. Ja, auch mehr Details, als der Gartner-Report liefert. Dennoch hilft der Bericht enorm dabei, zu priorisieren. Denn er bietet nicht ein One-For-All-Ranking unter den Plattformen, sondern unterscheidet nach vier Use-Cases:

  • B2C-Geschäftsmodelle
  • B2B-Geschäftsmodelle
  • B2C- und B2B-Geschäftsmodelle, die auf derselben Plattform abgebildet werden sollen
  • Eignung für Composable Commerce

Die zeigen schon einmal deutlich, dass jede Lösung ihre ganz eigenen Stärken hat. Unterm Strich findet der Report für alle E-Commerce-Lösungen, bei denen dotSource Unternehmen zur Seite steht, lobende Worte. Für dotSource’ Leistungsportfolio bedeutet das, dass für alle Bedürfnisse die richtige Lösung auf Höhe der Zeit bereitsteht.

Salesforce: Mit zwei Plattformen vorne dabei

Im B2C-Use-Case landet Salesforce an der Spitze. Positiv erwähnt der Report die guten Integrationsmöglichkeiten auch von außerhalb des Salesforce-Ökosystems und Funktionen, die die Globalisierung unterstützen. Aber aufgrund der Tatsache, dass Salesforce die Plattform von Demandware übernommen hat, läuft sie außerhalb von Salesforce Lightning. Potentiale erkennt der Gartner-Report noch in der Composability und der Anzahl der unabhängigen Module, die für Salesforce B2C-Commerce-Lösung zur Verfügung stehen.

Unternehmen mit B2B-Geschäftsmodell landen bei Salesforce auf einer anderen Plattform, die auf Lightning läuft. Somit ist die Plattform noch stärker im Salesforce-Ökosystem verwurzelt, was Mitarbeitenden sicherlich in die Karten spielt. Und für die Entwicklungsteams positiv: Salesforce kommt selbst mit mehreren entkoppelten Storefronts zurecht, die über APIs nach dem REST-Standard gebaut werden.

Globalisierung funktioniert hier selbstredend. Durch die Drittanbieter-Integration von Mulesoft unterstützt Salesforce dann auch mehrere Warenkörbe.

Wer hätte vor einigen Jahren schon gedacht, wie groß und umfangreich das Angebot von Salesforce ausfallen würde? Das Unternehmen aus San Francisco liefert schon lange mehr als nur ein CRM. Die beiden getrennten Lösungen für B2C- und B2B-Commerce können sich sehen lassen und spielen im Gartner-Report ganz vorne mit.

Adobe: Ein randvolles Paket

Ebenfalls weit vorne im B2C-Szenario landet Adobe. Lobende Worte finden die Autorinnen und Autoren für den großen Funktionsumfang der Plattform, der die meisten anderen Lösungen übersteigt. Den hat das Unternehmen aus San José im vergangenen Jahr weiter aufgebohrt. Unter anderem eine leistungsstarke Suchfunktion, die künstliche Intelligenz einsetzt, und Verbesserungen für Click-And-Collect enthält Adobes Angebot.

Auch in Sachen Composability kann sich Adobe sehen lassen. Das umfangreiche Adobe-Ökosystem und die Entwicklungsmöglichkeiten im Paket mit gut ausgestatteten Gloablisierungsfeatures sorgen zusammen mit guten Werten im Core Commerce ebenso für ein hohes Ranking für B2B-Geschäftsmodelle.

Da Adobe unter anderem alle Use-Cases auf derselben Plattform unterstützt, bewertet der Bericht von Gartner auch den kombinierten Einsatz für B2C und B2B positiv.

SAP meistert Komplexität und B2B

An der Spitze steht SAP im B2B und im kombinierten Einsatz. Das begründet der Gartner-Report unter anderem damit, dass SAP komplexe Umgebungen gut bedienen kann, APIs für die Angebotserstellung und das Ticketing bereitstellt.

SAP führt im B2C das Mittelfeld an. Komplexe Use-Cases und Globalisierung laufen anstandslos. Ebenso gut kommt der gesamte Funktionsumfang weg, den SAP selbst bietet.

Für den Einsatz im Composable Commerce landet SAP im soliden Mittelfeld. SAPs Gesamtpaket schneidet insgesamt stark ab – bei dem Umfang war das fast zu erwarten.

commercetools: die gelebte MACH-Archtitektur

Im Mittelfeld landet commercetools für die meisten Einsatzzwecke, eignet sich aber hervorragend für Composable Commerce. Da sieht es der Bericht dann als vorteilhaft an, dass commercetools sogar beim CMS auf eine Drittanbieterlösung setzt. Das zeigt, wie hochgradig modular commercetools entwickelt wurde.

Außerdem fällt auch bei commercetools der Wekrzeugkasten für die Globalisierung laut der Autorinnen und Autoren recht umfangreich aus.

Spryker: stark im Composable Commerce

In Sachen Composability punktet auch Spryker und landet bei Gartner an der Spitze dieses Use-Cases. Außerdem glänzt die Lösung in Sachen Agilität. Auch hier fällt den Autorinnen und Autoren auf, dass auf der Spryker-Plattform Drittanbieter eine prägende Rolle spielen – insbesondere bei den Punkten Unified Retail Commerce und Core Commerce. Gleichzeitig bringt das Spryker ein stark ausgeprägtes Potenzial, mit hoher Unternehmenskomplexität fertig zu werden. Unternehmen mit hohen digitalen Ansprüchen gewinnen der Lösung viel ab.

Shopware: Der DACH-Spezialist

Shopware ist der Liebling im DACH-Raum. Darum bitte nicht wundern, diese Nischigkeit führt in der Gartner-Weltmeisterschaft der E-Commerce-Plattformen auf einen der hinteren Ränge. Kleine und mittlere Unternehmen, die ausschließlich Deutschland, Österreich und/oder die Schweiz bedienen, bekommen hier aber eine spezialisierte Lösung – und die basiert obendrein auf Open-Source. Das ermöglicht trotz spitzer Zielgruppe eine hohe Modularität, so der Report. Anders sieht es aber beim zweiten Hinsehen aus: Shopware geht in die Vollen und liegt auf Platz 1 unter den Top 1.000 Onlineshops. Kein anderer Anbieter übertrifft die 12,2 %, mit denen Shopware bei den Marktführern vertreten ist.

Ebenfalls positiv fällt im Bericht auf, dass sich bei den Features »guided selling« und dem »digital sales room« zwar um sehr ähnliche Funktionen handelt, die jedoch auf ihre Zielgruppe speziell abgestimmt sind: einerseits direkte Unternehmenskundschaft, andererseits Mitarbeitende im Vertrieb. Gerade an diesem Beispiel wird deutlich, dass der Gartner-Report eine gute Übersicht bietet. Doch kann die immer nur ein guter Ausgangspunkt auf der Suche nach der richtigen E-Commerce-Lösung sein kann – gerade weil jedes Unternehmen sehr individuelle, eigene Anforderungen stellt.

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Über Christian Otto Grötsch

Christian lebt E-Commerce wie kein anderer. Als einer der Gründer, langjähriger Geschäftsführer und jetzt Vorsitzender des Verwaltungsrats der Digitalagentur dotSource setzt er seit 2006 gemeinsam mit seinem Team visionäre Digitalprojekte um. Dank seiner jahrelangen Erfahrung hat er ein besonders Gespür dafür, welche digitalen Trends kommen, um zu bleiben. Um diese zu teilen, hat er 2007 den Handelskraft Blog ins Leben gerufen, der bis heute auf seine Expertise baut.