Interaktion mit Prinzip: Tipps für erfolgreiches UX- und Usability-Design Posted on 10.06.202122.11.2024 | by Franzi Kunz Quelle: JESHOOTS | unsplash, edited by dotSource UXD ist ein kreativer Prozess. Es wird sehr viel gebrainstormed, gesketched und gestaltet. Neben all der Praxis und den kreativen Spielräumen gibt es die Theorie, etliche Normen und Richtlinien, an denen sich gutes UX- und Usability-Design orientieren sollte. Interaktionsprinzipien für eine gute User Experience Die UX- und Usability Experten Josi und CC hatten sie bereits kurz angeteasert: Die Dialogprinzipien (Usability-Norm ISO 9241-110). Diese sind ein hervorragender Startpunkt für eure Optimierung. Diese hilfreichen Ansatzpunkte, jetzt Interaktionsprinzipien, sollten als erster Schritt zur Optimierung der User Experience herangezogen werden. Jeder gute UX- und Usability-Experte beherrscht dieses Regelwerk wie das 1×1. Eine Einhaltung dieser Prinzipien sorgt in der Regel immer für eine gute Usability des Interfaces. Sie sorgen dafür, dass Nutzer gerne mit einer Seite interagieren, sie wieder besuchen und weiterempfehlen. Nicht nur die Usability von Interaktionselementen ist heutzutage relevant, auch wegen des Page Experience Updates von Google ist die Performance der interaktiven Elemente der Seite eine ausschlaggebende Messgröße für eine gute Website. So verwundert es auch kaum, dass aus den Dialogprinzipien Interaktionsprinzipien geworden sind. Steter Tropfen höhlt den Stein, ihr wisst Bescheid. Interaktionsprinzipien unter der Lupe: Best Practice SLV Worum geht es bei Interaktion? Oder eher: Worum sollte es gehen? Es geht um Engagement und Austausch, um Benutzerfreundlichkeit und Steuerbarkeit. Und schon sind wir mitten in den Prinzipien für nutzerzentriertes und erwartungskonformes UX- und Usability Design. Es gibt sieben Interaktionsprinzipien: Aufgabenangemessenheit Erlernbarkeit [Lernförderlichkeit] Selbstbeschreibungsfähigkeit Erwartungskonformität Steuerbarkeit Robustheit gegenüber Benutzerfehlern [Fehlertoleranz] und User Engagement Fünf davon haben wir für euch anhand unseres Kunden SLV näher unter die Lupe genommen. Selbstbeschreibungsfähigkeit Die Norm der Selbstbeschreibungsfähigkeit wird parademäßig erfüllt, wenn die angezeigten Informationen für Nutzer unproblematisch aufzufinden und zugänglich sind. Passend dazu, befindet sich im Header der SLV Shopseite ein Menü mit aussagekräftigen, beschrifteten Icons. Um dieses Prinzip zu prüfen, fragt euch also beim Betrachten eurer Seite: Wüsste ich als neuer Nutzer, was dieses Element bedeutet? Quelle: SLV Erwartungskonformität Nutzererwartungen werden in der Erwartungskonformität berücksichtigt und sind wesentlicher Bestandteil bei der Optimierung der Usability. Durch das Surfen auf anderen Websites werden beim Nutzer Wünsche für ein bestimmtes Systemverhalten oder eine Reaktion geweckt und dann auf die nächste Website übertragen. SLV hebt Seitenelemente farblich hervor und signalisiert damit verschiedene Interaktionsmöglichkeiten. Ein aussagekräftiger Text auf dem Button macht es glasklar, was ein Nutzer nach Klick auf diesen erwarten kann. Fragt euch: Erwartet ein neuer Nutzer hinter diesem Interaktionselement auch genau das, was wirklich passiert? Steuerbarkeit Ein Nutzer muss die Seite steuern können, heißt: Prozesse unterbrechen, Anpassungen vornehmen, eben die Kontrolle über angebotene Funktionen haben. So haben Nutzer die Option, den Zahlungsprozess abzubrechen oder zwischen den einzelnen Schritten bzw. Seiten hin und her zu navigieren. Die Steuerbarkeit lässt sich mit der Frage prüfen: Habe ich immer die Möglichkeit, mich frei über die Seite zu bewegen und finde ich Wege, um weiter oder zurück zu navigieren? Robustheit gegenüber Benutzerfehlern Systeme erfordern eine gewisse Beständigkeit gegenüber Benutzerfehlern [Fehlertoleranz]. Sie sollen so gut es geht vermieden, respektive behoben werden. Hinweise auf der Seite zur besseren Orientierung helfen dem Nutzer beispielsweise bei der eigenständigen Fehlerbehebung. Gibt man im Footer der SLV Website bei der Newsletter-Anmeldung eine Adresse ohne das @-Zeichen ein, erscheint ein solcher Hinweis. Prüft euch mit der Frage, ob ein Nutzer an dieser Stelle Fehler machen könnte und ob das System diese abfängt. Quelle: SLV User Engagement Eine perfekte Usability allein reicht nicht aus, um den Kunden langfristig zu binden. Das User Engagement zielt darauf ab, durch einen geschickten Seitenaufbau, den Nutzer zur Interaktion zu motivieren, aktiv an der Marke teilhaben zu lassen und Vertrauen aufzubauen. Quelle: SLV In unserem SLV-Check ergibt sich eine solche Interaktionsmöglichkeit zum Beispiel durch die Möglichkeit zum Bildwechsel durch Navigationspfeile, ohne die direkte Produktinfo öffnen zu müssen. Eure Kontrollfragen: Kann ich das Element verbessern, um den Nutzer zu einer Interaktion zu motivieren? Wie kann ich den Nutzer mehr einbinden? Interaktion aus Prinzip und für höhere Conversions Die Interaktionsprinzipien sind als zentrale Norm in der User-Interface-Gestaltung von Websites unerlässlich und können ebenso dazu beitragen, Optimierungspotenziale zu finden. Als Orientierungspunkt sind sie jedoch abhängig von der jeweiligen Nutzergruppe, die sich im Grad der Normenansicht bzw. der individuellen Affinität des Nutzers unterscheidet. Entsprechend dazu schauen wir uns im nächsten Artikel psychologische Phänomene im Web an, die ebenfalls Orientierungspunkte zur UX- und Conversion-Optimierung liefern. Bleibt gespannt. Interaktion steigert Conversionrates Die Conversion-Rate ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg im E-Commerce. Noch mehr wertvolle Tipps, wie ihr eure Conversion und Performance optimiert, erhaltet ihr im gleichnamigen Whitepaper zur »Conversion-Rate- und Performance-Optimierung« Das Whitepaper steht für Händler, Hersteller und Verlage hier zum kostenfreien Download bereit. Jetzt teilen (13 Bewertung(en), Schnitt: 4,69 von 5)Loading... Categories E-Commerce